Foto mit Neonazi-Sympathisanten Werder Bremen wirft Tim Wiese aus Traditionsmannschaft
Kalte Dusche für Tim Wiese: Nachdem sich der frühere Werder-Bremen-Keeper mit Rechtsradikalen gezeigt hat, zieht der Verein Konsequenzen.
Der SV Werder Bremen hat sich am Montagabend in einer Stellungnahme von seinem früheren Torwart Tim Wiese distanziert – und angekündigt, diesen bis auf Weiteres nicht mehr zur offiziellen Veranstaltungen des Vereins oder zur Werder-Traditionsmannschaft einzuladen. Grund sei "dessen wiederholter öffentlicher Umgang mit bekannten Personen aus dem rechten Milieu".
Am Wochenende hatten sich Bilder des langjährigen Werder-Keepers in den Sozialen Medien verbreitet, auf denen er zusammen mit Stefan Ahrlich auf dem Bremer Freimarkt zu sehen ist – einem Mann, der enge Kontakte in die Neonazi-Szene haben soll.
Die Tageszeitung "Taz" hatte schon 2014 berichtet, dass Ahrlich "seit Jahren zur äußerst rechten Hooligan-Formation 'Standarte Bremen', vormals 'Standarte 88'" gehören soll. Als einer ihrer Anführer galt der Zeitung zufolge der Sänger der Neonazi-Band Kategorie C, Hannes Ostendorf. Auch soll er Kontakte zu den Hells Angels halten.
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Werder-Präsident wirft Wiese aus Traditionsmannschaft
In einer Stellungnahme des Vereins von Montagabend wird Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald zitiert: "Wir haben mit Tim Anfang des Jahres ein offenes, aber auch sehr ernstes Gespräch dazu geführt und ihm unmissverständlich deutlich gemacht, dass dieser Umgang nicht mit den Werten des SV Werder Bremen zusammenpassen würde."
Und weiter: "Uns bleiben trotz seiner Aussagen Zweifel, dass Tim sich diesen Kreisen nicht zugehörig fühlt." Nun sehe man den 40-Jährigen in der Verantwortung, "diese Zweifel nachhaltig auszuräumen." Bis dahin gilt für Wiese eine Sperre für die Teilnahme an Spielen der Traditionsmannschafts des Vereins, an der frühere Profispieler teilnehmen, und öffentlichen Veranstaltungen des Vereins.
Wiese, der in seiner Karriere 266 Pflichtspiele für die Norddeutschen absolviert hat, sei über die Entscheidung bereits informiert worden.
- werder.de: Pressemitteilung von SV Werder Bremen, 17.10.2022
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa