Natur entdecken in Niedersachsen Diese Moore gehören zu den schönsten im Norden

Niedersachsen bietet eine einzigartige Vielfalt an Moorlandschaften – von stillen Hochmoorseen bis zu historischen Künstlerpfaden. Acht besonders beeindruckende Ziele.
Ob geheimnisvolle Hochmoorseen, weite Landschaften mit Kranichen oder knorrige Birkenwälder auf Bohlenwegen – Niedersachsen ist reich an Moorlandschaften, die zu den eindrucksvollsten Naturerlebnissen des Nordens zählen. Wer Stille sucht und Natur hautnah erleben will, ist hier genau richtig.
Das Pietzmoor bei Schneverdingen in der Lüneburger Heide zählt zu den beliebtesten Moorzielen des Landes. Über 8.000 Jahre ist das Hochmoor alt – mit Torfschichten von bis zu 7,5 Metern Tiefe. Ein fünf Kilometer langer Bohlenweg führt durch die moorige Weite, vorbei an glitzernden Tümpeln, Wollgras und seltenen Pflanzen. Vor allem im Frühling und Herbst ist das Pietzmoor ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und Fotografen.

Das Ewige Meer – Deutschlands größter Hochmoorsee
Noch beeindruckender in seiner Ausdehnung ist das Ewige Meer in Ostfriesland: Mit 91 Hektar ist es der größte Hochmoorsee Deutschlands. Er liegt mitten in einem kaum berührten Hochmoor mit typischer Vegetation wie Sonnentau und Rosmarinheide. Auf einem gut ausgebauten Bohlenweg von knapp zwei Kilometern Länge kann man das Naturschutzgebiet bequem erkunden – ein Erlebnis, das auch bei Wind und Wetter seinen Reiz behält.
Ein weiteres Moor mit Erlebnischarakter ist das Tister Bauernmoor im Landkreis Rotenburg (Wümme). Besonders im Herbst wird das Gebiet zur Bühne für ein spektakuläres Naturphänomen: Tausende Kraniche machen hier Station auf ihrem Weg in den Süden. Besucher können die Tiere von Aussichtsplattformen beobachten oder mit einer historischen Moorbahn durch das Gelände fahren.
Moore in Niedersachsen: Rückzugsort für seltene Tiere
In der Diepholzer Moorniederung liegt das Oppenweher Moor – ein grenzüberschreitendes Hochmoor zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Es ist nicht nur Rückzugsraum für bedrohte Wiesenvögel, sondern bietet Wanderern fünf verschiedene Rundwege. Ein Vogelbeobachtungsturm ermöglicht spannende Einblicke in das Leben seltener Arten.
Nicht weit entfernt wartet das Goldenstedter Moor mit seiner typischen Hochmoorlandschaft. Ein Aussichtsturm, ein Lehrpfad und eine kleine Moorbahn unterstützen Besucher bei der Erkundung. Besonders eindrucksvoll: die Kontraste zwischen wiedervernässten Flächen und alten Torfstichen, die an die industrielle Nutzung erinnern.
Ebenfalls im Landkreis Rotenburg liegt das Große und Weiße Moor, das mit seinem gut erhaltenen Hochmoorkern und mehreren Rundwanderwegen überzeugt. Besonders beliebt: der Nordpfad Dör’t Moor, ein 10,4 Kilometer langer Wanderweg, der 2021 als "Deutschlands schönster Wanderweg" ausgezeichnet wurde. Moorerlebniszonen, ein Grabhügel, ein alter Schafstall und ein Aussichtsturm sorgen für Abwechslung.
Teufelsmoor: Mystisch und anmutig
Nicht fehlen darf das legendäre Teufelsmoor bei Worpswede. Die mystisch anmutende Landschaft inspirierte schon Künstler wie Heinrich Vogeler und Paula Modersohn-Becker. Auf den Spuren der berühmten Künstlerkolonie kann man das Moor per Rad, zu Fuß oder mit dem historischen Moorexpress entdecken. Zwischen Birken, Wasserläufen und weiten Wiesen wirkt das Teufelsmoor bis heute wie eine andere Welt.
- Lesen Sie auch: In diesem Künstlerdorf gelingt die Flucht aus dem Alltag
Viele Moore in Niedersachsen sind mittlerweile renaturiert und wiedervernässt – sie bieten nicht nur seltenen Arten neuen Lebensraum, sondern auch den Menschen Erholung. Ob auf Bohlenwegen, mit der Moorbahn oder bei Vogelbeobachtungen: Die Moore sind stille Zeugen einer uralten Landschaft, die man in ihrer Schönheit neu entdecken kann.
- Eigene Recherche
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.