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Massive Wartezeiten bei Wohngeld in Bremen – Betroffene verzweifelt


4.400 Anträge unbearbeitet
Massive Wartezeiten bei Wohngeld in Bremen – Betroffene verzweifelt

Von t-online, stk

08.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Stempel von der Aufschrift "Wohngeld" (Symbolfoto): Bei Bremer Behörden lagern mehrere tausend Anträge.Vergrößern des Bildes
Stempel mit der Aufschrift "Wohngeld" (Symbolfoto): Bei Bremer Behörden lagern mehrere tausend Anträge. (Quelle: IMAGO/Bihlmayerfotografie)
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Bei Bremer Behörden lagern mehrere tausend Anträge auf Wohngeld. Antragssteller sind teilweise verzweifelt.

Mehr als 4.400 Anträge auf Wohngeld sind aktuell in Bremen unbearbeitet. Das geht aus einem Bericht von "buten un binnen" hervor. Nach Angaben eines Behördensprechers bräuchten die Mitarbeiter zurzeit etwa vier Monate für die Bearbeitung solcher Anträge. Da es sich dabei um einen Durchschnittsangabe handele, lägen einige Anträge auch wesentlich länger auf dem Schreibtisch der Wohnungsbaubehörde.

Insbesondere vor dem Hintergrund von Inflation und steigender Preise stelle das für viele Betroffene eine Katastrophe dar. Eine junge Mutter aus Bremen, die "buten un binnen" zitiert, warte ihren Angaben nach mittlerweile seit über einem Jahr auf die Bewilligung des Antrags. Sie sagt: "Ich weiß nicht wie ich die Gasrechnung bezahlen soll. Man steht so vor Existenzangst. Es tut sich nichts. Uns fehlen jeden Monat 500 Euro dadurch. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll."

Schaefer sieht Schuld beim ehemaligen Bauminister Seehofer

Laut Wohnungsbausenatorin Maike Schaefer (Grüne) sei dies jedoch kein bremisches, sondern ein deutschlandweites Problem. Schuld an der Misere sei nach Angaben von Schaefer die ehemalige Bundesregierung mit ihrem Bauminister Horst Seehofer (CSU). Dieser habe, so Schaefer, durch insgesamt drei Gesetzes-Novellen das Wohngeld zu kompliziert gemacht. Schaefer spricht in dem Bericht von einem "Bürokratiemonster".

Wie ein Behördersprecher "buten un binnen" sagte, stehe Bremen im Bundesvergleich noch gut da. In vielen Städten und Kommunen würde die Bearbeitungszeit noch länger dauern. Die Hansestadt habe zwar bereits mehr Personal in der Wohngeldstelle eingesetzt, will dennoch eine Bundesratsinitiative einreichen. Diese soll bewirken, dass das Wohngeldgesetz vereinfacht werde. Entsprechende Vorschläge wolle Senatorin Schaefer bei der nächsten Bundesbauministerkonferenz ihrer Kollegin und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) unterbreiten.

Schaefer sagte: "Es darf nicht sein, dass Menschen die dringend Hilfen brauchen wegen bürokratischen Hürden vom Bund auf ihr Geld warten müssen."

Verwendete Quellen
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