Noch immer kann er stürzen Schiefer Moleturm: Aufwendiger Abbau gestartet
Der schiefe Moleturm in Bremerhaven wird seit Montag abgebaut. Auf die Schnelle ist dies allerdings nicht gemacht – und noch immer kann der Turm kippen.
Die Arbeiten zum Rückbau des schiefstehenden Moleturms in Bremerhaven haben begonnen. Mit hohem Wasserdruck soll die denkmalgeschützte rote Kuppel vom Mauerwerk des Turms gelöst werden, wie der Sprecher des Hafenbetreibers Bremenports am Montag sagte. Bremenports hat dafür eine externe Firma beauftragt. Nach Angaben des Sprechers handelt es sich um ein "erprobtes Verfahren", das Umbauarbeiten am Turm erfordert.
Bevor die Kuppel gelöst werden kann, müssen Arbeiter das Geländer des Turms entfernen. Dann sollen Schienen auf der Oberfläche des Turms angebracht werden. Auf denen soll ein Gerät stehen, aus welchem Wasser mit Hochdruck herausgeschossen wird. Wann der Aufbau der Konstruktion abgeschlossen ist, war zunächst unklar.
Abbau des Moleturms: "Wir sind Optimisten"
Klar ist: Mal eben auf die Schnelle ist das Ganze nicht gemacht. In einem Interview mit "buten un binnen" erklärt der Geschäftsführer der beauftragten Firma Hydrojet Dorandt, Gerhard Dorandt, dass die Arbeiter "physikalische Geschichten" bedenken müssen. Sie würden mit Wasser, mit Druck, unter hohem Gefahrenpotenzial arbeiten und die Schiene für das Wasser müsse immer wieder versetzt werden. Mehr zum Verfahren lesen Sie hier.
Dorandt zeigt sich dennoch zuversichtlich: "Wir sind Optimisten. Ich denke, in einer Woche ist das gegessen. Wenn es eine Woche dauert, sind wir zufrieden. Und wenn es früher ist, sind wir glücklich."
Schwimmplattform soll Sturz ins Wasser verhindern
Sollte es gelingen, die Kuppel vom Moleturm zu lösen, wird sie im Laufe der Woche abgenommen. Funktioniert der Plan nicht, wollen die Verantwortlichen den Turm kontrolliert umfallen lassen.
Der Turm wurde bereits in den vergangenen Tagen provisorisch gesichert. Demnach würde er nicht ins Wasser fallen, sondern auf einer Schwimmplattform landen, die davor angebracht wurde. Für den Fall eines Sturzes liegt Heu auf dem Ponton, sodass der Turm nicht mehr in der Fahrrinne landen würde.
In der Nacht zum Donnerstag hatte sich die Nordmole, an deren Spitze das Leuchtfeuer mit dem roten Haupt steht, abgesenkt – der rund 20 Meter hohe Turm geriet daraufhin in Schieflage.
Die Nordmole mit dem Leuchtfeuer ist eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. Laut der Stadt steht das Seezeichen, das 1914 in Betrieb genommen wurde, seit 2001 unter Denkmalschutz. Die Nordmole ist Eigentum des Landes Bremen, der Turm mit seinem aktiven Leuchtfeuer gehört der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
- Mit Material der dpa
- butenunbinnen.de: "Abbau der Kuppel vom Bremerhavener Molenturm könnte eine Woche dauern"