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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hoffnungen und Sorgen Wahl 2025: Das wünschen sich Braunschweiger jetzt

Die Löwenstadt hat gewählt: 83,4 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Was sagen die Braunschweiger jetzt zum Wahlergebnis?
Die AfD wird mit einem Rekordergebnis zweitstärkste Fraktion. Die Ampel-Parteien müssen teils heftige Stimmverluste hinnehmen. Bei der Bundestagswahl holte die CDU bundesweit die meisten Stimmen (28,5 Prozent), die AfD kam auf 20,8 Prozent. Es folgten die SPD (16,4), die Grünen (11,6) und die Linke (8,8). Die FDP lag bei 4,3 Prozent, das BSW bei 4,972 Prozent – das reicht nicht für den Einzug in den Bundestag.
Wird es eine Große Koalition unter einem Kanzler Friedrich Merz (CDU) geben? Vieles deutet derzeit darauf hin, dass es auf ein Bündnis aus Union und SPD hinausläuft. Was sagen die Braunschweiger zu dem Wahlergebnis? Und was erhoffen sie sich von der künftigen Bundesregierung? t-online befragte Braunschweiger in der Innenstadt.
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Ein Wunsch: "Weniger Streitigkeiten"
Unterwegs am Kohlmarkt. Eine 82-jährige Braunschweigerin sagt: "Alle machen Versprechungen – nun wollen wir mal gucken, was kommt." Sie wünscht sich den schon lange versprochenen Bürokratieabbau. Die CDU-Wählerin erhofft sich von der nächsten Bundesregierung vor allem eines: "Weniger Streitigkeiten." Das starke Abschneiden der AfD, besonders im Osten Deutschlands, stößt bei der 82-Jährigen auf Unverständnis: "Die Bürger der DDR haben unter der harten Hand gelitten. Haben die Menschen nicht genug von der harten Hand gehabt?"
Auf dem Bohlweg ist am Dienstagvormittag Martinique unterwegs. Die 37-Jährige sagt: "Ich habe Respekt und Angst vor der Zukunft." Damit meine sie das starke Abschneiden der AfD. "Ich freue mich aber über das positive Ergebnis der Linken", sagt die Braunschweigerin. An die nächste Bundesregierung gerichtet, hat sie hauptsächlich diesen Wunsch, "Mehr Freundlichkeit, weniger Hass."
Scheitern der FDP? Für Braunschweigerin war das zu erwarten
Ebenso würde sie es begrüßen, wenn es in der Politik mehr Transparenz geben würde, bessere Erklärungen: "Um Prozesse besser zu verstehen", sagt die 37-Jährige.
Die 71-jährige Gabriele hat während der Umfrage in der Braunschweiger Innenstadt das Wahlbüro der FDP-Politikerin Anikó Glogowski-Merten im Blick. "Das war zu erwarten", sagt sie zum schlechten Ergebnis der Liberalen. Was sie so nicht erwartet hätte, sei das so kräftige Abrutschen der SPD und der große Zuspruch für die Linkspartei.
"Die etablierten alten Parteien sollten mehr auf die jungen Wähler eingehen."
Gabriele, 71, aus Braunschweig
Die Braunschweigerin ist überzeugt: "Die etablierten alten Parteien sollten mehr auf die jungen Wähler eingehen."
Mehr Zuspruch für die Wirtschaft
Von der künftigen Regierung, sie geht von der GroKo aus, erhofft auch sie sich "keine weiteren Streitereien." Die Braunschweigerin wünscht sich, dass mehr für die Wirtschaft gemacht wird – und meint, dass das Thema Migration aufgebauscht wurde. "Wir dürfen nicht alles über einen Kamm scheren. Es gibt viele Menschen, die sich gut integriert haben in Deutschland."
- Umfrage in der Braunschweiger Innenstadt
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