Bürger ziehen vors Rathaus Mit Trillerpfeifen und Rasseln: Protest gegen Schließung von Bad Gliesmarode
Die Braunschweiger Bürger setzen sich vehement für den Weiterbetrieb des Badezentrums Gliesmarode ein. Dafür kündigten sie nun eine Protestaktion an.
Mit Trillerpfeifen, Rasseln und Plakaten wollen Besucher des Badezentrums Gliesmarode am Dienstag, 5. November, lautstark gegen die drohende Schließung des Schwimmbads protestieren. "Wir zeigen uns vor dem Rathaus am Platz der Deutschen Einheit und machen ordentlich Lärm", heißt es in einem entsprechenden Aufruf in den Sozialen Netzwerken.
Dabei sein sollen Menschen aller Altersgruppen, die von einem Aus des Bades betroffen sind. Sie seien dazu eingeladen, zwischen 13.30 und 17 Uhr vor das Rathaus zu kommen. Ab 15.30 Uhr werden die Ratsmitglieder voraussichtlich den Tagesordnungspunkt zum Bad Gliesmarode diskutieren.
Rettung von Bad Gliesmarode? Aktionen sollen Zeichen setzen
Die Besucher des Bades kämpfen seit Monaten für einen Erhalt. Allein der Schwimmunterricht von sieben Schulen wäre von einer Schließung betroffen. Weitere Kurse und ein beliebter Freizeittreffpunkt würden ebenfalls wegfallen.
Auch der Förderverein Badezentrum Gliesmarode hatte sich in den vergangenen Wochen bereits mit mehreren Aktionen klar positioniert, etwa mit einem Protest von Kindern vor dem Eingang des Schwimmbades oder bei einer Veranstaltung mit Vertretern aus der Politik und der Stadtverwaltung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Über 7.000 Unterschriften bei Online-Petition
Dass das Bad über den November hinaus nahtlos weiterbetrieben wird, gilt allerdings als nahezu ausgeschlossen. Denn: Der Erbbaurechtsvertrag zwischen New-Yorker-Chef Friedrich Knapp und der Stadt Braunschweig für das Schwimmbad endet am 31. Dezember 2024. Ein Weiterbetrieb durch die geplante Stiftung "Haus der Musik" wurde bislang nicht final garantiert. Auch eine Übernahme der Stadtbad GmbH kam bisher nicht zustande.
Der bekannte Braunschweiger Unternehmer Knapp hatte das Bad 2014 saniert und den Betrieb übernommen – der Pachtvertrag wurde über zehn Jahre abgeschlossen.
Hoffnung auf eine Rettung macht eine vom Förderverein initiierte Online-Petition. Mehr als 7.000 Menschen haben dort bereits für den Weiterbetrieb des Bades in Regie der Stadt unterschrieben. "Wir sehen in ihr klaren Beleg dafür, dass viele Bürger der Stadt das Gliesmaroder Bad erhalten wollen", sagt Artur Schmieding, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins zu t-online. "Wir hoffen, die Politik versteht diese Zeichen."
- Eigene Recherche
- foerderverein-badezentrum-gliesmarode.de
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