Dieselgate VW-Prozess in Braunschweig startet: Winterkorn angeklagt
Vor neun Jahren wurde die Manipulation um Abgaswerte in der Autobranche öffentlich gemacht – und erschütterte nicht nur die hiesige VW-Region. Am Dienstag beginnt der Prozess gegen den Ex-VW-Chef Martin Winterkorn vor dem Landgericht Braunschweig.
Das Interesse an diesem Prozess vor dem Landgericht Braunschweig dürfte groß sein: Vor der 16. Strafkammer, also der Wirtschaftskammer, startet der Prozess gegen den ehemaligen VW-Boss Martin Winterkorn, der sich wegen verschiedener Vorwürfe rund um die VW-Abgasaffäre verantworten muss. Diese lauten: gewerbsmäßiger Betrug, uneidliche Falschaussage und Marktmanipulation.
Ursprünglich sollte der heute 77-Jährige in einem Prozess mit weiteren vier Managern als auch Ingenieuren von Volkswagen angeklagt werden. Das Verfahren wurde aber aufgrund seines damaligen Gesundheitszustandes abgekoppelt. Lesen Sie hier mehr dazu.
Vor Gericht in Braunschweig: Winterkorn war als Zeuge da
Der Prozess gegen die vier weiteren Angeklagten läuft indes seit September 2021. Auf der Seite des Braunschweiger Landgerichts heißt es dazu, dass die Beweisaufnahme laufe und es derzeit Termine bis Januar 2025 gebe.
Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Winterkorn vor einem Braunschweiger Gericht in Erscheinung tritt: Zu Beginn dieses Jahres war der ehemalige VW-Chef als Zeuge vor dem Oberlandesgericht in der Löwenstadt geladen. Damals hatte er unter anderem im Zivilprozess zu den Manipulationen gesagt: "Wäre mir ein vollständiges Bild von den internen Vorgängen in den verantwortlichen Fachabteilungen vermittelt worden, hätte ich nicht gezögert, die Vorgänge direkt anzugehen und aufzuklären." So lief die Vernehmung des Ex-Vorstandchefs damals.
So sieht der Zeitplan im Prozess gegen Winterkorn aus
Von Dienstag an steht nun die Frage im Raum, was Winterkorn wusste. In den kommenden Wochen soll es jeweils zwei Prozesstage geben – meist mittwochs und donnerstags. Das Landgericht Braunschweig listet auf seiner Seite die Termine auf, weist aber darauf hin, dass diese nicht verbindlich seien.
- Mitteilungen des Landgerichts Braunschweig
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