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Berlin: Kontrolleur soll Frau Finger gebrochen haben – Anzeige gegen Anzeige


Anzeige gegen Anzeige
Video: BVG-Kontrolleur soll Frau Finger gebrochen haben

Von t-online, ads

16.02.2022Lesedauer: 3 Min.
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Aufnahme soll Angriff zeigen: Die 31-Jährige schildert in einem Video den Vorfall, eine Szene zeigt eine Rangelei. (Quelle: t-online)

Eine offenbar eskalierte Ticketkontrolle in Berlin wirft viele Fragen auf: Eine junge Frau hat danach einen gebrochenen Finger, falsche Polizisten sollen versucht haben, sie einzuschüchtern. Am Ende gibt es zwei Anzeigen – auch gegen die Frau.

In einem Instagram-Video erhebt eine Yogalehrerin schwere Vorwürfe gegen Kontrolleure der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Sie erzählt von aggressivem Verhalten, falschen Polizisten und einer schwerwiegenden Verletzung. Was ist da tatsächlich passiert? Sowohl BVG als auch Polizei berufen sich auf die laufenden Ermittlungen zu dem Vorfall.

In einem Online-Video gibt die 31-Jährige an, auf dem Heimweg von der Arbeit zunächst vergessen zu haben, ein Ticket zu kaufen, dies dann aber online in der Straßenbahn nachgeholt zu haben. Gleichzeitig seien die BVG-Kontrolleure zugestiegen und hätten ihr gesagt, sie habe das Ticket zu spät gekauft, was sie jedoch nicht verstanden habe.

Berlin: Frau erhebt schwere Vorwürfe gegen Kontrolleure

Die Männer sollen daraufhin aggressiv reagiert und der jungen Frau gesagt haben, sie solle die Straßenbahn verlassen. Sie sei ihnen schlussendlich aus der Bahn gefolgt und habe den weiteren Heimweg antreten wollen, woraufhin einer der Männer sie von hinten gepackt habe, während ein anderer ihren Arm ergriff.

Aufnahmen, die den Vorfall zeigen sollen, sehen Sie hier oder direkt oben im Text.

Sie schildert, dass sie die Männer darauf hingewiesen habe, dass sie Schmerzen habe. Dann habe man ihre Hand verdreht, wobei sie einen Fingerbruch erlitt. In dem Instagram-Video der Frau ist zu sehen, wie sie weinend versucht, sich von den Männern zu entfernen und dabei ihren Finger ausstreckt.

Wie die Yoga-Lehrerin weiter schildert, seien dann zwei weitere Männer aufgetaucht und hätten sich als Polizisten ausgegeben und versucht, sie zum Zahlen zu bewegen. Als kurz darauf ein Streifenwagen mit tatsächlichen Polizisten dazugekommen sei, seien die angeblichen Beamten weggerannt. Erst von den echten Polizisten sei dann ein Rettungswagen für sie gerufen worden.

Wie eine Polizeisprecherin gegenüber t-online bestätigt, waren zwei Beamte bei dem Vorfall am 18. Januar um 17.45 Uhr zu der "Auseinandersetzung" gerufen worden. Die 31-jährige Frau habe bei ihnen Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Kontrolleure erstattet – und auch sie zeigten die junge Frau an.

Polizei weiß nichts von falschen Polizisten, auch BVG hat Anzeige erstattet

Die BVG könne sich zu dem Fall nicht äußern, wie ein Sprecher t-online mitteilt: "Weil hier polizeiliche Ermittlungen laufen. Im Übrigen in beide Richtungen". Wie er erklärt, haben Kontrolleurinnen und Kontrolleure das Recht, Menschen festzuhalten, bis die Polizei kommt. "Maßvoll natürlich", so der BVG-Sprecher.

Dabei berufe man sich auf die sogenannte Jedermann-Festnahme, nach der jede Zeugin und jeder Zeuge einer Straftat den Täter oder die Täterin auf der Flucht festhalten darf.

Auch die Polizei hält sich unterdessen wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens bedeckt. Von falschen Polizeibeamten sei zumindest in den ersten Aussagen der Beteiligten am 18. Januar keine Rede gewesen, wie sie gegenüber t-online angibt.

Die Frau erhält dabei in den Kommentaren viel Zuspruch auf ihr Video, aber auch Kritik – weil sie das Ticket erst in der Bahn gekauft hat, was nicht erlaubt ist. Dennoch: "Wenn bei einer Ticketkontrolle jemand verletzt wird, egal ob Fahrgast, Kontrollpersonal oder beide, ist etwas schief gelaufen. In diesen Fällen, die angesichts der Vielzahl der Ticketkontrollen Einzelfälle sind, ist es Aufgabe der Polizei zu ermitteln, was geschehen ist", so der BVG-Sprecher.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Polizei Berlin
  • Gespräch mit Sprecher der BVG
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