Wittstock/Dosse Quandt-Villa und von-Arnim-Gutshaus in Berlin versteigert
Züsedom/Wittstock/Staßfurt (dpa) – Eine frühere Villa der Unternehmerfamilie Quandt in Wittstock (Brandenburg) und das ehemalige Herrenhaus der Familie von Arnim in Vorpommern haben neue Besitzer. Wie eine Sprecherin der Deutsche Grundstücksauktionen AG (Berlin) am Sonntag mitteilte, sind diese beiden Immobilien bei der traditionellen Winterauktion in Berlin versteigert worden. In beiden Fällen fiel der Hammer weit über dem Mindestgebot.
Die repräsentative Villa in Wittstock wurde für 228.000 Euro versteigert, 8000 Euro über dem Mindestgebot. Das Gebäude hatte die Unternehmerfamilie Quandt, die aus der Prignitz stammt, heute in der Autoindustrie in Bayern tätig ist und zu den reichsten Familien in Deutschland gezählt wird, um 1920 bauen lassen. Sie war damals von Wittstock und Pritzwalk aus im Tuchmachergeschäft tätig. Die etwa 5000 Quadratmeter große Immobilie diente nach 1945 jahrzehntelang bis 2019 als Polizeirevier des Landes.
Um das sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte Herrenhaus der Familie von Arnim in Züsedom (Vorpommern-Greifswald) gab es ein scharfes Bietergefecht. Das Mindestgebot lag bei 3000 Euro, verkauft wurde es für 45.000 Euro. Die Anlage mit ebenfalls etwa 5000 Quadratmeter Fläche samt Park um 1700 erbaut und gehörte bis 1945 den Gutsbesitzern. Züsedom liegt zwischen Prenzlau und Pasewalk.
Bei der Auktion unter 2G-Bedingungen kamen 53 Immobilien aus neun Bundesländern zum Aufruf, wovon 46 Immobilien für Preise von 10.000 bis mehr als drei Millionen Euro versteigert wurden, darunter auch Agrarflächen in der Magdeburger Börde.
Einen der spannendsten Bieterwettbewerbe gab es um ein Bürogebäude des früheren DDR-Fernsehherstellers RFT in Staßfurt (Sachsen-Anhalt). Hier lag der Ausgangspreis bei 45.000 Euro, die Auktion brachte 594.000 Euro, also mehr als das Zehnfache.