Halberstadt Zwei Landkreise in Sachsen-Anhalt mit Inzidenz von über 1000
Mit Harz und Mansfeld-Südharz weisen in der Corona-Pandemie seit Freitag gleich zwei Landkreise in Sachsen-Anhalt Sieben-Tage-Inzidenzen von über 1000 aus. Für den Landkreis Harz meldete das Robert Koch-Institut (RKI) eine Inzidenz von 1077,4, für den Landkreis Mansfeld-Südharz 1049,4. Der Burgenlandkreis lag mit 913,3 neuen Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen weiter nur knapp unter der 1000er-Grenze.
Das Landratsamt in Halberstadt zog am Freitag Konsequenzen aus den rasanten Infektionsgeschehen: Ab Samstag gilt im ganzen Landkreis Harz die 2G-plus-Regel für weite Bereiche des öffentlichen Lebens. Das heißt, dass zu vielen Innenbereichen nur noch diejenigen Zutritt haben, die geimpft oder genesen sind und zudem einen negativen Corona-Test vorweisen können. Dies gilt unter anderem für Gaststätten, Clubs, Bars, Kinos, Theater und zahlreichen weiteren Freizeiteinrichtungen. Auch auf Sportplätzen gilt für Zuschauer die 2G-plus-Regel, für die Sportler weiterhin die 2G-Regel.
Unterdessen kündigte Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) an, die Stadt werde ab dem 6. Dezember bis zum 19. Dezember 50.000 zusätzliche Corona-Impfungen anbieten. Diese sollen ergänzend zu den ohnehin angebotenen Impfungen in Arztpraxen und bei Impfteams erfolgen. Im Zwei-Schicht-System sollen in der Sporthalle in Sudenburg und im Allee-Center die Impfungen nach einer Anmeldung im Internet erfolgen. Die Stadt reagiere damit auf die stark gestiegene Nachfrage nach den sogenannten Booster-Impfungen, aber auch auf das gesteigerte Interesse von bislang Ungeimpften.
Auf den Intensivstationen der Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt lagen nach Daten des Divi-Registers vom Freitag 125 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung; 71 Patientinnen und Patienten mussten demnach beatmet werden. Divi steht für Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, liegt die Hospitalisierungsinzidenz bei 13,34.
Landesweit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz mit Corona-Infektionen in großen Schritten. Am Freitag erreichte der Wert 686,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, wie aus Daten des RKI hervorgeht. Innerhalb eines Tages kamen 3425 neue Covid-19-Fälle hinzu.
Wegen der zuletzt stark gestiegenen Infektionszahlen rechnet die Bundeswehr mit weiteren Amtshilfeanträgen aus Sachsen-Anhalt. Im Zuge dieser Amtshilfe werden die Gesundheitsämter in Sachsen-Anhalt aktuell von 55 Soldaten der Bundeswehr unterstützt. Die Frauen und Männer sind im Landkreis Börde, im Saalekreis, im Salzlandkreis, im Landkreis Wittenberg und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Einsatz, wie das Landeskommando Sachsen-Anhalt mitteilte. Die Soldaten helfen beispielsweise bei der Kontaktnachverfolgung oder unterstützen Impfkampagnen.