Berlin Verdacht auf rechtsextremistische Vereinigung: Razzia
Wegen des Verdachts der Bildung einer rechtsextremistischen Vereinigung sind Ermittler bundesweit gegen mutmaßliche Mitglieder einer Gruppe namens "Berserker Clan" vorgegangen. Am Mittwoch gab es Durchsuchungen in Berlin, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen, wie die Behörden mitteilten. Die Generalstaatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt in Berlin ermitteln demnach gegen 15 Männer und Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Hauptbeschuldigter ist nach Behördenangaben ein 40 Jahre alter Mann, der in Berlin lebt.
Unter seiner Führung sollen sich die 26 bis 55 Jahre alten Verdächtigen in einer rechtsextremistischen Vereinigung mit dem Namen "Berserker Clan" zusammengeschlossen haben. Ihnen werde die Rädelsführerschaft oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Bei den Durchsuchungen an 14 Orten wurden unter anderen Waffen und Munition sichergestellt, hieß es. Festnahmen erfolgten nach Angaben eines Sprechers der Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Mittwoch nicht.
Nach Angaben der Behörden spielte in der Kommunikation zwischen den Verdächtigen insbesondere die Vorbereitung auf einen "Tag X" immer wieder eine Rolle. Damit solle ein bewaffneter Aufstand gegen die bestehenden Strukturen in Deutschland gemeint sein.
Laut Generalstaatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen seit einem Jahr. Grundlage sei der Hinweis eines Zeugen gewesen, teilte der Behördensprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. "Die durchgeführten Überwachungsmaßnahmen basierten auf richterlichem Beschluss", hieß es weiter.
Die Durchsuchungen seien konkret in Berlin, Wiesbaden und Esslingen sowie mehreren Orten in Schleswig-Holstein (Elmshorn, Brunsbüttel, Marne, Barmstedt, Hadenfeld und Windbergen) erfolgt. Dabei seien Schusswaffen, Schreckschusswaffen, Munition, Hieb- und Stichwaffen, Datenträger, Devotionalien der Vereinigung sowie Betäubungs- und Dopingmittel beschlagnahmt worden, hieß es. Zu den exakten Mengen seien zunächst noch keine Angaben möglich. Die sichergestellten Gegenstände sollten nun im Zuge der Ermittlungen ausgewertet und kriminaltechnisch untersucht werden.
Insgesamt seien etwa 130 Polizeibeamte und ein Staatsanwalt an der Aktion beteiligt gewesen, hieß es.