Berlin Studie: Besonders viele Hitzetage in Berlin und Brandenburg
In Berlin und Brandenburg hat es laut einer Studie im deutschlandweiten Vergleich zuletzt besonders viele Hitzetage mit Temperaturen von mindestens 30 Grad gegeben. Im Zeitraum von 2011 bis 2020 wurden in der Hauptstadt durchschnittlich 15,7 Hitzetage pro Jahr gezählt, in Brandenburg 14,6. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mit.
Die durchschnittliche Zahl der Hitzetage pro Jahr in einem Jahrzehnt habe sich in den beiden Bundesländern seit den 1950er Jahren damit fast verdreifacht. Der GDV beruft sich auf eine von ihm in Auftrag gegebene Auswertung von Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Den Angaben zufolge stieg die Anzahl der Hitzetage in allen Bundesländern, in Berlin und Brandenburg aber besonders stark. Danach kommen Sachsen-Anhalt (im Schnitt jährlich 14 Hitzetage in vergangenen zehn Jahren) und Baden-Württemberg (13,8). Die wenigsten heißen Tage verzeichnete Schleswig-Holstein mit 3,7 Tagen.
Unter den Land- und Stadtkreisen in Brandenburg gab es laut GDV in der vergangenen Dekade im Schnitt pro Jahr die meisten Hitzetage in Brandenburg Cottbus (19,6) und Spree-Neiße (18,4), die wenigsten in der Uckermark (11,0) und Ostprignitz-Ruppin (11,1).
Andreas Becker, Klimaexperte vom DWD, sagte laut GDV-Mitteilung, die deutschlandweiten regionalen Unterschiede lägen daran, dass sich Landregionen schneller erwärmten als Meeresregionen. Zusätzlich komme bei Hitzetagen die Luft meist aus dem Südwesten.
In Deutschland gab es den Daten nach in den vergangenen zehn Jahren - gemittelt über die ganze Bundesrepublik - im Schnitt 11,1 Hitzetage jährlich. Im Zeitraum 1951-1960 hatte der Wert demnach noch 3,6 betragen. Besonders seit den 1980er Jahren sei die Zahl heißer Tage dramatisch gestiegen.
Wie der GDV mitteilte, steigen die Gefahren für mehr Hitzetote, Dürren und Waldbrände. Außerdem dürfte es mehr und intensivere Starkregen, Hochwasser und Sturzfluten geben, weil die aufgeheizte Atmosphäre mehr Feuchtigkeit speichere. Die Zunahme zeige, dass der Klimawandel auch in Deutschland deutliche Spuren hinterlasse, wird GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zitiert.
Die Auswertung basiert den Angaben nach auf Gebietsmittelwerten, die anhand der Werte des DWD-Messnetzes und unter Berücksichtigung etwa geografischer Gegebenheiten berechnet werden.