Schafe in Quarantäne Tierseuche in Charité ausgebrochen – 20 Mitarbeiter infiziert

20 Mitarbeiter der Charité Berlin sollen sich mit Q-Fieber infiziert haben. Grund dafür war laut "Berliner Morgenpost" ein trächtiges Schaf, das nun tot ist.
In der Berliner Charité ist eine Tierseuche ausgebrochen. Wie die "Berliner Morgenpost" berichtet, handle es sich dabei um das Q-Fieber, das auf Menschen übertragbar sei. Im Rahmen eines Tierversuchs an einem trächtigen Schaf hätten sich Mitte Juli 20 Mitarbeiter der Klinik angesteckt.
Dass sich die Mitarbeiter mit dem Erreger infiziert hatten, stellte sich dem Bericht nach jedoch erst im August heraus, nachdem die Untersuchungsergebnisse des toten Viehs vorlagen. Doch als die Mitarbeiter darauf untersucht wurden, habe man nur noch Antikörper nachweisen können – und keine akute Infektion.
Carsten Heyel vom Institut für Hygiene und Infektionskrankheiten erklärte gegenüber der "Berliner Morgenpost": "Verursacht wird das Q-Fieber durch Kontakt zu infizierten Tieren." Die Erreger würden sich – wie beim Coronavirus – über Aerosole in der Luft verteilen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei jedoch nahezu ausgeschlossen.
Charité Berlin: Q-Fieber ähnelt einer Grippe
Ein Sprecher der Klinik habe angegeben, dass es sich bei den Tieren um Schafe aus einem brandenburgischen Betrieb handle. Diese seien nach dem Ausbruch unter Quarantäne gestellt worden. Da es sich um eine meldepflichtige Krankheit handelt, wurden auch das Gesundheitsamt und das Berliner Landesamt für Gesundheit hinzugezogen.
Laut Heyel sei die Erkrankung nicht ungefährlich. Bei einer Infektion erlebe man den Verlauf einer Grippe: Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und Stirnkopfschmerzen. Zudem kann auch die Lunge betroffen sein.
Schwangere Frauen sollten aufpassen
Bereits nach dem ersten Infektionsverdacht innerhalb der Charité sei der Haltungsbereich der Institution unter Quarantäne gestellt worden, so der Sprecher. Nach dem bestätigten Befund sei auf Anordnung des Gesundheitsamtes die komplette Abteilung gesperrt worden.
Während bei den meisten Infizierten die Infektion asymptomatisch verlaufe oder sich nur milde grippeähnliche Symptome bemerkbar machen, können schwangere Frauen schwerwiegende Folgen davontragen. Laut "Berliner Morgenpost" habe eine Studie eine kleine Gruppe von sieben schwangeren Frauen nachverfolgt, die an Q-Fieber erkrankten. Bei allen sei es danach zu einer Fehlgeburt gekommen.
- "Berliner Morgenpost": Tierseuchen-Ausbruch an der Charité (kostenpflichtig)