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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Berliner Hauptbahnhof GDL-Streik lässt Touristen verzweifeln: "Haben kein Geld mehr"
Der Streik der Gewerkschaft GDL trifft auch den Verkehr in der Hauptstadt. Am Hauptbahnhof stößt eine Reporterin auf gereizte Touristen.
Verspätungen und Frust am Montag in Berlin. Die Lokführergewerkschaft GDL streikt seit Montagfrüh im Personenverkehr. Seit Samstag bestreiken die Lokführer schon den Güterverkehr.
Wer am frühen Montagmorgen den Hauptbahnhof in Berlin besuchte, stellte fest: Die meisten Berliner waren auf den Streik gut vorbereitet. Unter den wenigen verbliebenen Pendlern machte sich derweil Frust breit. Es gab aber auch Verständnis.
Auf Gleis 16 steht eine Pendlerin. Die Unzufriedenheit ist ihr merklich anzumerken: "Ich kann Ihnen dazu nur eines sagen: Ich hasse es. Ich hasse es, was die hier machen und ich hoffe, dass die mindestens drei Monate dafür keinen Cent bekommen."
Dann versucht sie eine der S-Bahnen zu erreichen. Gar nicht so leicht: Schließlich sind am Montag auch die S-Bahnen in Berlin betroffen. Die S-Bahn wird in der Hauptstadt von der Deutschen Bahn betrieben, auch hier ist bis Mittwoch mit Streiks zu rechnen.
GDL-Streik in Berlin: Touristen überrascht
Ein wenig hilflos steht derweil die französische Touristin Lucienne am Berliner Hauptbahnhof herum. "Ich wollte mit meinem Freund zurück nach Paris. Doch der Zug, der uns erst nach Frankfurt bringen sollte, wurde gestrichen."
Vom Bahn-Service ist die Pariserin enttäuscht: "Das Personal ist super unhöflich, da konnte man uns kaum helfen. Wir wissen überhaupt nicht, was wir jetzt mit unseren Fahrrädern machen sollen." Das Ende des Urlaubs wird für das Paar stressig: "Wir haben kein Geld mehr und fragen nun rum, wie wir jetzt bloß nach Hause kommen sollen." Die beiden sind verzweifelt.
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GDL-Streik in Berlin: Ausfälle im Fernverkehr und S-Bahn-Netz
Auch drei junge Touristen auf dem Weg nach Thüringen wurden vom Bahnstreik überrascht: Die drei Jungs waren in Schweden und wollten über Berlin zurück in ein kleines Dorf bei Erfurt.
Einer erzählt: "Wir haben vor zwei Tagen vom Streik mitbekommen. Als wir nun hier angekommen sind, haben wir erfahren, dass unser Zug nicht fährt. Ziemlich ungünstig, die Sache."
Im Fernverkehr fahren an diesem Montag bundesweit etwa 25 Prozent der Züge. Im Regional- und S-Bahn-Verkehr sollen rund 40 Prozent der Züge fahren. Der S-Bahn-Verkehr in Berlin und der Regionalverkehr in Brandenburg sind von dem Streik besonders betroffen.
So teilte die S-Bahn online mit, dass die S1, S2, S25, S3, S46, S5, S7, S8, S85 und die S9 nur im 20-Minuten-Takt und mit teilweise veränderten Start- und Endhaltestellen führen. Die S26, die Ringbahnen S41 und S42, die S45, S47 und die S75 fielen aus.
- Gespräche vor Ort
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa