Berlin Filmpremiere ist für Brühl das schönste Geburtstagsgeschenk
Schauspieler Daniel Brühl (43) hat auf der Sommerausgabe der Berlinale seinen neuen Film vorgestellt. Erstmals hat er selbst Regie geführt. Der Psychothriller mit dem Titel "Nebenan" wurde am Mittwochabend auf der Museumsinsel gezeigt - es war auch Brühls Geburtstag. "Ein schöneres Geburtstagsgeschenk könnte es gar nicht geben", sagte er.
Im Film, in dem Brühl auch eine Hauptrolle spielt, geht es um zwei sehr verschiedene Figuren. Sie treffen in einer Berliner Kneipe aufeinander. Er habe einen Film über Gentrifizierung machen wollen, sagte Brühl vor Publikum.
Die Idee habe er vor zehn Jahren in Barcelona gehabt, in einem Tapas-Restaurant, in dem er bis heute noch gerne esse. Da habe ihm ein Mann gegenüber gesessen, der ihn die ganze Zeit fixiert habe, ohne zu blinzeln, ein bisschen wie in einem Sergio-Leone-Film.
"Und ich wusste gleich, der mag mich nicht. Der kann mich nicht ertragen. Wie ich da sitze, mit meinem Rollköfferchen, frisch aus Berlin gelandet", sagte Brühl. "Wie ich dann extralaut mit den Kellnern über den FC Barcelona spreche. Und so gefallen möchte." Er würde sich selbst auch nicht mehr mögen, wenn er mal zurückdenke.
Aus der Idee entstand schließlich der Film, zu dem Autor Daniel Kehlmann ("Tyll") das Drehbuch geschrieben hat. Schauspieler Peter Kurth ("Babylon Berlin") spielt die zweite große Rolle.
Entstanden ist ein Kammerspiel in der Eckkneipe. Ein Wortduell zwischen zwei sehr unterschiedlichen Männern, wie Brühl sagte - zwischen einem herumreisenden Mann, der in der Öffentlichkeit stehe - "das fand ich eine wunderbare Angriffsfläche" - und einem Mann, der wirklich aus dem Viertel sei. Für den Film gab es Applaus und für Brühl ein Geburtstagsgeschenk vom Festivalteam.