Inzidenz deutlich erhöht Berlin startet Corona-Impfungen in Neuköllner Brennpunkten
In drei sozialen Brennpunkten in Neukölln startet die neue Corona-Impfkampagne. Sie soll Impfskeptiker in diesen Gegenden aufklären und ihnen am Wohnort ein Impfangebot machen.
Die Sieben-Tage-Inzidenzen liegen hier besonders hoch: In den sozial eher schwächeren Gegenden Berlins, wozu auch Teile Neuköllns zählen. Dazu gehören Gegenden wie die High Deck-Siedlung, die Weiße Siedlung und das südliche Kiehlufer. Insgesamt liegt die Inzidenz in Neukölln deutlich über dem Gesamtschnitt bei aktuell 113,4. Berlinweit liegt sie bei 86 (Stand: 12. Mai).
Deshalb hat die Berliner Senatsverwaltung beschlossen, an mehreren Orten in Neukölln einen Impfschwerpunkt zu setzen. Start ist am kommenden Freitag – bis Sonntag sollen dann alle Impfwilligen ein Angebot bekommen haben. Voraussetzung für eine Corona-Impfung ist ein Meldenachweis für einen der Brennpunkte. Heißt: Personen erhalten nur eine Impfung, wenn sie in einer der folgenden Straßen wohnen und das nachweisen können.
- Aronsstraße
- Dieselstraße
- Drübecker Weg
- Fritzi-Massary-Straße
- Harzer Straße 57-67
- Heinrich-Schlusnus-Straße
- Joseph-Schmidt-Straße
- Kelbraer Straße
- Kiehlufer 121-145
- Leo-Slezak-Straße
- Michel-Bohnen-Ring
- Neuköllnische Allee 123-151
- Peter-Anders-Straße
- Roseggerstraße
- Sonnenallee 125-163
- Sonnenallee 275-281
- Stuttgarter Straße
- Teupitzer Straße
- Treptower Straße
- Truseweg
- Ulsterstraße
- Weigandufer 26 – 38
- Werrastraße
- Weserstraße 71-152
- Wilhelm-Busch-Straße
- Wörnitzweg
Impfwillige können entweder den Wirkstoff der Firma Johnson & Johnson oder Moderna erhalten. Bei letzterem ist eine zweite Dosis nach einigen Wochen erforderlich. Das Impfzentrum wird in der Turnhalle der Schule in der Köllnischen Heide (Hänselstraße 6, 12057 Berlin) aufgebaut. Geöffnet ist die Einrichtung vom 14. Mai bis zum 16. Mai jeweils von 10 bis 18 Uhr. Für eine Impfung ist kein Termin erforderlich. Der eigene Impfpass sollte aber mitgebracht werden. Das Tragen einer FFP2-Maske ist vorgeschrieben.
Mit Information und Aufklärung Vertrauen schaffen
Neuköllns Gesundheitsstadtrat Falko Liecke hatte die kurze Vorlaufzeit von wenigen Tagen am Montag noch bemängelt. Dem "Tagesspiegel" sagte er: "Wir können ja nicht mit dem Megafon auf der Straße verkünden: 'So, jetzt kommen sie bitte alle mal zum Impfen.'"
Die Bewohner hier hätten oft einen schlechteren Zugang zu seriösen Informationsquellen oder eine Sprachbarriere verhindert diesen Zugang. Mit Sozialarbeitern, dem Quartiersmanagement und Vertrauenspersonen soll die Aufklärungsarbeit gelingen. Nach Neukölln sollen weitere Problembezirke folgen.
- Eigene Recherche
- Bezirksamt Neukölln: Mitteilung vom 12. Mai
- Tagesspiegel: "Berliner Impfkampagne für Brennpunkte startet in Neukölln"