"Erschreckend" Hunderttausende Berliner nehmen Impfangebote nicht wahr
Deutschlandweit sind bislang 19,8 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft worden. In der Hauptstadt gehen viele Bürger ihrem Impfangebot allerdings nicht nach.
In Berlin haben mehr als 800.000 Impfberechtigte bisher nicht auf ihre Einladung durch die Gesundheitsverwaltung reagiert. Das geht laut RBB und "B.Z." aus Zahlen hervor, die der FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja angefragt hatte. Demnach hat die Gesundheitsverwaltung bisher 1.673.850 schriftliche Einladungen verschickt. 812.521 Personen hätten bisher allerdings noch keinen Termin vereinbart, heißt es.
Laut Czaja sei es "erschreckend, dass bisher nur etwa die Hälfte derjenigen, die eine Einladung bekommen haben, auch einen Termin vereinbart haben". Die Gesundheitsverwaltung begründet dies indes unter anderem damit, dass ein Teil der Einladungen erst kürzlich verschickt wurde.
Die Antwort der Gesundheitsverwaltung nimmt außerdem Bezug auf Impfdosen, die bisher aus verschiedenen Gründen vernichtet werden mussten. Bis Mitte März seien es 2.533 Einheiten gewesen. Das habe mit dem kurzfristigen Astrazeneca-Impfstopp zu tun, aber auch mit Fehlern beim Personal, wie die Gesundheitsverwaltung laut RBB schreibt. So seien Spritzen auf den Boden gefallen oder falsch aufgezogen worden. In anderen Fällen sei das Haltbarkeitsdatum des Vakzins laut Senat abgelaufen.
Deshalb fordere Czaja eine digitale Warteliste für Impfwillige außerhalb der Priorisierungsliste. An diese Personen könnten die Dosen vergeben werden, heißt es in den Berichten.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- RBB: "Viele Impfangebote in Berlin werden nicht angenommen"