Kliniken in Corona-Krise entlasten Grüne wollen Silvesterfeuerwerk in Berlin verbieten
Keine Raketen und Böller an Silvester? In Berlin fordern die Grünen, Feuerwerk zum Jahreswechsel zu verbieten. Krankenhäuser sollen in der Corona-Pandemie nicht zusätzlich durch Verletzte belastet werden.
Die Berliner Grünen wollen an Silvester neben großen Partys auch das Feuerwerk verbieten. "Unsere Krankenhäuser haben schon Covid-19. Das reicht. Deshalb stayathome (Bleib zu Hause) und Feuerwerksverbot", twitterte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Antje Kapek. Deutschland solle dem Vorbild der Niederlande folgen, die ein Feuerwerksverbot ankündigten. "Das ist ein wichtiger Schritt, um Krankenhäuser zu entlasten, Sanitäter zu schützen und Neuinfektionen zu verhindern."
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Ähnliche Pläne hatten die Grünen schon in den vergangenen Jahren. Damals wurden die Überlegungen meist auch mit Umweltschutz und Feinstaub begründet. Nun geht es ihnen mehr um die Corona-Pandemie. Kapek sagte dem "Tagesspiegel": "Alle zur Eindämmung des Coronavirus getroffenen Maßnahmen stehen unter einem Ziel: Das Gesundheitssystem zu entlasten. Wenn wir jetzt durch den Gebrauch von Silvesterknallern zu einem Anstieg der Patientenzahlen beitragen, ist das grob fahrlässig und verantwortungslos." Sie kündigte an, das Thema am Dienstag im Senat anzusprechen. Die Grünen-Fraktion lasse ein Verbot rechtlich prüfen.
Koalitionspartner SPD ist skeptisch
Allerdings zeigte sich der Koalitionspartner SPD im "Tagesspiegel" eher ablehnend. "Ein generelles Silvesterverbot würde bedeuten, dass wir den Menschen den Spaß komplett nehmen. Ich bin skeptisch, ob das nicht eine Überreaktion wäre", sagte der SPD-Innenpolitiker Frank Zimmermann.
Das Land Berlin war schon vor einem Jahr aktiv geworden, um rechtliche Möglichkeiten zu schaffen, mit denen Behörden in Wohngebieten Silvesterfeuerwerk verbieten können. Zu Silvester war Feuerwerk dann wegen der Gefahren außer auf der Partymeile am Brandenburger Tor auch in zwei weiteren Gebieten am Alexanderplatz und in Schöneberg verboten.
- Nachrichtenagentur dpa