Tat vor zehn Jahren Versuchte Anstiftung zum Mord: Ehepaar muss in Haft

Das Berliner Landgericht verurteilte einen ehemaligen Bestatter und seine Frau zu Haftstrafen. Sie sollen versucht haben, den Ex-Mann ihrer Tochter ermorden zu lassen.
Ein ehemaliger Bestatter und seine Ehefrau müssen für mehrere Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Berlin verurteilte den 64-jährigen Mann zu fünf Jahren Haft, seine 60-jährige Frau erhielt vier Jahre. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Angeklagten versucht hatten, den Ex-Mann ihrer Tochter ermorden zu lassen.
Die Tat ereignete sich laut Gericht Ende 2014. Das aus Syrien stammende Ehepaar habe versucht, den zweiten Ehemann ihrer heute 37-jährigen Tochter zu einer Messerattacke auf seinen Vorgänger zu bewegen. "Sie stellten ihm eine Belohnung in Aussicht", erklärte der Vorsitzende Richter Bernd Miczajka.
Ex-Mann machte kriminelle Machenschaften öffentlich
Hintergrund sei ein heftiger Familienstreit gewesen. Der Ex-Mann der Tochter hatte zuvor kriminelle Machenschaften des Bestatters offengelegt. Im Juni 2015 zeigte er seinen ehemaligen Schwiegervater an, weil dieser Schleusern die Pässe von Toten verkauft habe.
Das Ehepaar habe durch die Offenlegung ihre "Familienehre" verletzt gesehen und aus niedrigen Beweggründen gehandelt, so das Gericht. Der 64-Jährige bot dem zweiten Mann der Tochter zunächst 1.000 Euro pro Haftmonat an. Als dieser ablehnte, erhöhte die 60-Jährige das Angebot auf 1.500 Euro monatlich.
Gegen den früheren Bestatter aus Berlin-Neukölln war bereits im April 2021 eine Bewährungsstrafe von 18 Monaten verhängt worden. Diese wurde in das neue Urteil einbezogen.
Die Staatsanwaltschaft hatte höhere Strafen gefordert, die Verteidiger plädierten auf Freispruch. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Das Verfahren gegen die ebenfalls angeklagte Tochter wurde wegen einer Erkrankung abgetrennt.
- Nachrichtenagentur dpa
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