Aktion von Pro-Palästina-Aktivisten HU-Präsidentin begründet Räumung von besetzter Hochschule

Am Mittwoch besetzten Pro-Palästina-Aktivisten ein Gebäude der HU. Deren Präsidentin erklärt nun, warum sie die Polizei um die Räumung bat.
Die Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität (HU) hat die Räumung der besetzten Hochschule am Mittwoch durch die Polizei begründet. Julia von Blumenthal hatte nach eigenen Angaben mit dem HU-Präsidium die Polizei um Hilfe gebeten, nachdem Aktivisten aus der Pro-Palästina-Szene in ein Gebäude der Uni eingedrungen waren.
"Wir konnten schon sofort sehen, dass Sachbeschädigung begangen wurde", sagte sie dem RBB-Inforadio. "Das Lagebild war eindeutig." Auf den Transparenten, die die Aktivisten aus Fenstern und von einem Balkon des HU-Gebäudes in der Hannoverschen Straße in Mitte gehängt hatten, sei das Existenzrecht Israels geleugnet worden.
Zu lesen war auf den Bannern etwa die Forderung nach einer Intifada, also der Vernichtung von Israel und den Juden. Außerdem war ein rotes Dreieck zu sehen. Mit diesem verbotenen Symbol markiert die Terrororganisation Hamas ihre Anschlagsziele. Die Aktivisten skandierten zudem die verbotene Parole "From the river to the sea", die das Existenzrecht Israels infrage stellt. t-online berichtete über die Besetzung am Mittwoch.
Vorwurf des Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung
Laut Angaben der HU zeigten Fotos aus dem Inneren des Gebäudes weitere teils verbotene Schriftzüge sowie Zerstörungen.
Bis zum Mittwochabend räumte die Polizei das Gebäude. Beamte nahmen die Personalien der Teilnehmer der Aktion auf. Die Ermittler werden nach Angaben eines Sprechers im Nachgang Strafermittlungsverfahren einleiten. Darin werde es um den Vorwurf des Hausfriedensbruchs und der Sachbeschädigung gehen.
Hinter dem Protest stand laut Angaben der Polizei von Mittwoch die drohende Ausreise von vier propalästinensischen Aktivisten, die sich an einer Aktion an der Freien Universität beteiligt hatten. Dagegen wollten die Demonstranten demnach an der HU protestieren.
- Eigene Berichterstattung
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa