Durchsuchungen in Berlin und Sachsen Heroinhandel in S-Bahnen: Polizei nimmt Bande hoch
Am Mittwoch kam es an neun Orten in Berlin und Sachsen zu polizeilichen Durchsuchungen. Ziel der Maßnahmen war eine Bande, die mit Drogen gehandelt haben soll.
Im Auftrag der Berliner Staatsanwaltschaft hat die Polizei am Mittwochmorgen in Berlin, Dresden und Heidenau verschiedene Räumlichkeiten und Autos durchsucht. Rund 130 Polizeibeamte waren im Einsatz, weil der Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Handels mit Heroin bestand. Das geht aus einer Meldung der Polizei hervor.
Demnach sollen sich mindestens sieben Männer im Alter zwischen 24 und 37 Jahren spätestens Ende November 2023 zusammengeschlossen haben, um organisiert Heroin und Kokain zu verkaufen. Ihre Standorte sollen dafür insbesondere die S-Bahnhöfe Sonnenallee und Treptower Park sowie der U-Bahnhof Blaschkoallee gewesen sein. Wie die Polizei berichtet, soll die Gruppe täglich schätzungsweise 150 Gramm Heroin und Kokain beziehungsweise 500 sogenannte Szenekugeln verkauft haben.
Gegen das 37-jährige Bandenmitglied habe die Staatsanwaltschaft bereits zuvor einen Haftbefehl erlassen, weshalb er bei der Durchsuchung am Mittwoch festgenommen wurde. Er soll zusammen mit seinen Brüdern im Alter von 24 und 35 Jahren für die Leitung, Organisation und Logistik zuständig gewesen sein. Auch sollen sie die Straßenverkäufer gemeinsam koordiniert haben. Zusätzlich wird dem 37-Jährigen vorgeworfen, minderjährige Familienangehörige aus dem Libanon illegal nach Deutschland geholt und für den Verkauf der Drogen eingestellt zu haben.
Haftbefehl gegen zwei Männer soll Donnerstag beantragt werden
Die Polizei durchsuchte drei Wohnanschriften in Neukölln, eine in Oberschöneweide und zwei Wohnanschriften von Zeugen in Gesundbrunnen und Neukölln. Außerdem sei ein Café als mutmaßlicher Treffpunkt der Gruppe in Neukölln durchsucht worden sowie die Anschrift eines Zeugen in Dresden und ein von ihm betriebenes Geschäft in Heidenau. Bei den Ermittlungen konnten so auch eine Bunker- und Verpackungswohnung aufgedeckt werden.
In der Bunkerwohnung fanden die Polizisten circa 900 Gramm Heroin und mindestens 7.200 Euro. Neben dem 37-Jährigen wurden fünf weitere Beschuldigte zunächst vorläufig festgenommen. Der 37-Jährige solle noch im Laufe des Mittwochs einem Ermittlungsrichter zur Verkündung des Haftbefehls vorgeführt werden. Gegen den 24-jährigen Bruder soll am Donnerstag ein Haftbefehl beantragt werden. Gleiches wird für den 27-jährigen Inhaber der Bunkerwohnung geprüft. Die drei anderen Festgenommenen wurden wieder entlassen.
- berlin.de: Meldung der Polizei Berlin vom 5. März 2025