Tarifkonflikt BVG und Verdi nähern sich im Tarifstreit an
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BVG und Verdi nähern sich im Tarifstreit an. Die Verkehrsbetriebe bieten kürzere Laufzeiten an. Drohen trotzdem schon die nächsten Streiks in der Hauptstadt?
Im Tarifkonflikt zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und der Gewerkschaft Verdi zeichnet sich eine mögliche Entspannung ab. In der vierten Verhandlungsrunde legte die BVG am Mittwochabend ein überarbeitetes Angebot vor, das vorwiegend bei einem Hauptstreitpunkt entgegenkommt: Die angebotene Vertragslaufzeit wurde von 48 auf 30 Monate reduziert.
Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt bewertete die Gespräche als konstruktiv. "Die Arbeitgeberseite hat sich einen Schritt auf uns zubewegt", betonte er. "Aber wir sind noch nicht am Ziel." Die Gewerkschaft will nun über das weitere Vorgehen mit ihren Mitgliedern beraten.
Verdi schlägt vor, die nächste Verhandlungsrunde vorzuziehen
Hoffnung für Berliner Fahrgäste: Verdi schlägt vor, die nächste Verhandlungsrunde vorzuziehen. Statt wie bisher geplant am 21. März könnten die Gespräche bereits innerhalb der nächsten zwei Wochen fortgesetzt werden. Sollten sich beide Seiten auf einen früheren Termin einigen, könnten bis dahin Warnstreiks ausgeschlossen werden, erklärte Arndt. Eine Entscheidung darüber soll am kommenden Montag fallen.
Das neue Angebot der BVG hält an der bisherigen Offerte von zusätzlich 225 Euro monatlich rückwirkend zum 1. Januar 2025 fest. Statt prozentualer Steigerungen in den Folgejahren sollen die Entgelte 2026 und 2027 jeweils zum Jahresanfang um weitere 100 Euro steigen.
Auch bei den Zulagen bewegt sich die BVG: Für Fahrdienst- und Wechselschichtzulagen wurde eine Erhöhung um 125 Prozent in Aussicht gestellt. "Sowohl die Fahrdienstzulage als auch die Wechselschichtzulage läge dann bei jeweils 225 Euro, die Schichtzulage bei 130 Euro", teilte das Unternehmen mit.
Tarifrunde für rund 16.000 Beschäftigte
Die Gewerkschaft hatte den Druck auf die Verkehrsbetriebe vergangene Woche mit einem zweitägigen Warnstreik erhöht – dem dritten und längsten Ausstand in der laufenden Tarifrunde für die rund 16.000 Beschäftigten.
Das vorherige Angebot hatte Verdi zurückgewiesen. Besonders die von der BVG vorgeschlagene Laufzeit von 48 Monaten lehnt die Gewerkschaft ab. Verdi fordert für die Beschäftigten unter anderem monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.
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- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- bvg.de: Pressemitteilung der BVG vom 26.2.2025