Suchaktion in verlassenem Gebäude Mann seit 20 Jahren vermisst: Polizei vermutet Leiche in Wannsee
Seit fast 20 Jahren ist ein Berliner Journalist verschwunden. Ermittlungen zu dem Fall kamen bislang nicht voran. Nun gibt es einen größeren Polizeieinsatz.
In Berlin-Wannsee läuft ein größerer Polizeieinsatz, bei dem auch Leichenspürhunde zum Einsatz kommen. Die Beamten suchen dort nach der Leiche von Alexander Luchterhandt, der seit 2005 vermisst wird. Das bestätigte Sebastian Büchner, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, auf t-online-Anfrage.
Update: Die Suche wurde ohne Ergebnis beendet. Mehr dazu lesen Sie hier.
Der Einsatz auf einem Grundstück in der Alsenstraße, Ecke Charlottenstraße laufe seit dem frühen Morgen gegen 6.30 Uhr, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Laut Büchner erreichten die Ermittler Anfang Dezember aus dem damaligen Bekanntenkreis des Vermissten Hinweise, dass sich der Leichnam von Luchterhandt auf dem Grundstück befinden könnte.
Luchterhandt verschwand 2005 spurlos
Luchterhandt arbeitete als freier Journalist und Informant für verschiedene Medien. Durch das Abhören des Polizeifunks soll er immer bestens über Einsätze in Berlin informiert gewesen sein. 2005 verschwand er spurlos. Ermittler vermuteten, dass er getötet wurde. Der Fall gehört zu den spektakulärsten ungeklärten Fällen, die von der Berliner Mordkommission als sogenannte Cold Cases immer wieder in den Blick genommen werden.
Am frühen Nachmittag lag laut Staatsanwaltssprecher Büchner noch kein Ergebnis der Durchsuchung vor. Bei dem Gebäude in Wannsee handele es sich um ein unbewohntes, relativ verfallenes Haus. Dadurch gestalte sich die Durchsuchung recht schwierig. Es könne sein, dass sie am Mittwoch noch fortgesetzt wird. Büchner sagte, dass es im Fall Luchterhandt insgesamt fünf Beschuldigte gegeben habe. Die Verfahren seien aber im Jahr 2008 alle aus Mangel an Beweisen eingestellt worden. Im Fall eines Leichenfundes müsse der Fall neu aufgerollt werden.
- Telefonat mit Sebastian Büchner
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa