Nach Feuerzeug-Treffer Torwart-Legende Kahn kritisiert Verhalten von Bochums Drewes
Oliver Kahn findet deutliche Worte für Bochums Torhüter Patrick Drewes nach dem Feuerzeug-Wurf am Samstag. Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe äußert sich ebenfalls kritisch.
Der ehemalige Nationaltorwart Oliver Kahn hat das Verhalten von Bochums Torhüter Patrick Drewes nach dem Feuerzeug-Wurf beim Spiel gegen den 1. FC Union Berlin kommentiert. Drewes war im Spiel bei Union Berlin in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug getroffen worden und konnte nicht weiterspielen. Das Spiel war mehr als 25 Minuten unterbrochen.
Kahn, der während seiner Profikarriere selbst des Öfteren von gegnerischen Fans mit Gegenständen beworfen wurde, hätte sich vom am Kopf getroffenen Patrick Drewes ein anderes Verhalten gewünscht. "Ich hätte es besser gefunden, wenn der Torwart versucht hätte, weiterzuspielen. Und sich erst dann hätte auswechseln lassen, wenn es nicht mehr gegangen wäre", sagte der 55-Jährige der "Bild".
Kahn von Golfball getroffen
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im April 2000, als ein 16-jähriger Freiburg-Fan Kahn bei einem Bundesliga-Spiel mit einem Golfball am Kopf traf. Der damalige Bayern-Torwart übergab blutüberströmt den Ball an den Schiedsrichter und spielte die Partie zu Ende. Die Münchner gewannen das Spiel 2:1 und der SC Freiburg wurde zur Zahlung einer Geldbuße verurteilt.
Am Sonntag kritisierte bereits Manuel Gräfe das Verhalten des Bochumer Keepers. Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter die Situation auf der Plattform X. Er schrieb: "Feuerzeugwurf ist inakzeptabel. Aber das Schmierentheater von Drewes auch!" Gräfe behauptete, aus gut informierten Krankenhauskreisen erfahren zu haben, dass beim Opfer kein Hämatom, keine Hautverletzung oder Schramme festgestellt worden sei.
Bochum-Geschäftsführer verteidigt Drewes
Bochum-Geschäftsführer Ilja Kaenzig verteidigte hingegen das Verhalten von Drewes. Kaenzig betonte, dass die Stimmung während des Spiels aufgeheizt war und sowohl auf den Tribünen als auch in den Katakomben unschöne Kommentare fielen. Er sprach von einer Täter-Opfer-Umkehr und wies den Vorwurf der Schauspielerei zurück.
"Aus unserer Sicht kann es nicht sein, dass ein Spieler von uns getroffen wird und sich dann noch rechtfertigen muss, dass er nicht schwerer verletzt wurde", ergänzte Kaenzig. An diesem Montag soll der angekündigte Einspruch der Bochumer gegen die Wertung des Spiels erfolgen.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa