Folge der Krankenhausreform Kinderchirurgie im Klinikum Westend macht dicht
Ende Februar 2025 schließen die DRK-Klinken ihre Kinderchirurgie im Klinikum Westend. Als Grund dafür wird die Krankenhausreform genannt.
Ende Februar des kommenden Jahres schließen die DRK-Klinken ihre Kinderchirurgie im Klinikum Westend. Das habe der Träger Ende dieser Woche mitgeteilt, sagte eine Senatssprecherin auf Anfrage der Deutschen Presseagentur (dpa). "Wir bedauern die Entscheidung des Trägers, sie liegt aber im Rahmen seiner Entscheidungsbefugnis", hieß es.
Auf die aktuelle Versorgung von Kindern und Jugendlichen habe dies zunächst keinen Einfluss, teilte die Sprecherin weiter mit. Die Senatsverwaltung werde in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Träger die genauen Umstände und Handlungsoptionen besprechen.
Schließung als Folge der Krankenhausreform
Die DRK-Kliniken gaben auch einen Grund für das Aus der Abteilung bekannt. Diese führten sie auf die Krankenhausreform zurück, die zum Januar bundesweit in Kraft tritt. "Das ist für uns ein schmerzlicher Verlust, aber wir werden die neuen, verschärften Strukturvorgaben an dieser Stelle nicht erfüllen können", teilte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage mit.
Weiterhin gelte: Junge Patientinnen und Patienten könne die Klinik in Berlin Westend "auf hohem medizinischem Niveau" chirurgisch behandeln. "Mit der Orthopädie und Unfallchirurgie, im Bereich HNO und nicht zuletzt mit dem neu geschaffenen Angebot an Augen-OPs für Kinder bleibt der Standort von zentraler Bedeutung in der kinder- und jugendmedizinischen Versorgung in Berlin", teilte das Unternehmen mit.
Senat: Reform dringend notwendig
Trotz der Schließung ist die Krankenhausreform aus Sicht des Senats dringend notwendig, um die angespannte wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser zu beenden und die Einrichtungen zukunftssicher aufzustellen.
Der seit fast zwei Jahren vorbereiteten Krankenhausreform hatte Ende November der Bundesrat zugestimmt. Großes Ziel ist, den finanziellen Druck auf die derzeit bundesweit 1.700 Kliniken zu vermindern. Im Kern soll die bisherige Vergütung mit Pauschalen für Behandlungsfälle geändert werden. Künftig sollen Kliniken 60 Prozent der Vergütung allein schon für das Vorhalten bestimmter Angebote bekommen.
- Nachrichtenagentur dpa