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Berlin: Lehrer der Friedrich-Bergius-Schule richten Brandbrief an Senat


Hausverbote und Beschwerden
"Asoziales Unterrichtsverhalten": Lehrer richten Hilferuf an Senat

Von dpa
Aktualisiert am 20.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Friedrich-Bergius-Schule (Archivbild): Mit einem Brandbrief machen Lehrkräfte auf Gewalt und Chaos an ihrer Schule aufmerksam.Vergrößern des Bildes
Friedrich-Bergius-Schule (Archivbild): Mit einem Brandbrief machen Lehrkräfte auf Gewalt und Chaos an ihrer Schule aufmerksam. (Quelle: IMAGO/Schoening)
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Der Hilferuf der Lehrer klingt erschütternd. Von Mobbing und Angriffen ist die Rede. In einem Brief bittet das Kollegium die Schulaufsicht um Unterstützung.

Mit einem dringenden Alarmbrief über höchst schwierige Zustände an ihrer Schule und fehlende Unterstützung vom Senat haben Berliner Lehrer um Hilfe gerufen. Auf sieben Seiten schildert das Lehrerkollegium der Friedrich-Bergius-Schule in Schöneberg die schon länger existierenden Probleme mit aggressiven, gewaltbereiten und bildungsfernen Schülern, die zum Teil kein Deutsch sprächen und zuvor noch nie eine Schule besucht hätten. Der "Tagesspiegel" berichtete am Mittwoch über den Brief, der der dpa vorliegt.

Die Schule ist eine sogenannte Integrierte Sekundarschule von der 7. bis 10. Klasse mit etwa 400 Schülern. Diese Schulform ersetzt in Berlin die früheren Haupt- und Realschulen. Trotz strenger Hausordnung und Schulpädagogik und einem großen Einsatz der Lehrer komme die Schule immer mehr an ihre Grenzen, heißt es in dem Brandbrief der Schulgemeinschaft.

Schulaufsicht sei bisher desinteressiert gewesen

Es vergehe kein Tag ohne Beleidigungen und Bedrohungen von Lehrern durch Schüler sowie ernsthafte Mobbing-Fälle unter den Schülern. Es gebe vor allem bei männlichen Schülern eine "bedrohliche Gewaltbereitschaft und verbale Übergriffe". Auf dem Schulhof würden Böller gezündet und Wasserflaschen auf Schülergruppen und Lehrer geworfen. Vermehrt müsse die Schule die Polizei rufen, um bei eskalierenden Situationen etwa nach Schulschluss vor dem Schulgebäude einzugreifen. Anwohner der Schule würden sich über Schüler beschweren, benachbarte Supermärkte Hausverbote verhängen.

"Vorherrschend sind massive Verhaltensauffälligkeiten und ungebührliches, asoziales Unterrichtsverhalten", heißt es weiter. Die größte Angst vieler Schüler sei, beim Besuch der Toiletten von anderen Schülern mit – an der Schule verbotenen – Handys unterhalb oder oberhalb der Trennwand fotografiert oder gefilmt zu werden.

Die Schule schlägt der Schulaufsicht sechs Maßnahmen vor, bei denen sie um Unterstützung bittet. Das umfasst Teilungsunterricht, eine Schulpsychologin zusätzlich zu den vier Sozialpädagogen, eine bessere Hofaufsicht und einen Pförtner am Eingang. Elternvertreter berichteten, die Schulaufsicht sei trotz vieler Bitten desinteressiert. Antworten von Schulaufsicht und Senat auf Anfragen standen am Mittwochvormittag noch aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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