Krankenhaus-Krise: Erster Berliner Klinik droht die Pleite

Schwere Zeiten in Zehlendorf: Dem Krankenhaus Waldfriede geht das Geld aus - ein Schutzschirmverfahren soll nun helfen.

Das Berliner Krankenhaus Waldfriede hat als erste Klinik Berlins ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich aus der drohenden Zahlungsunfähigkeit zu befreien. Das Gericht hat dem Antrag bereits zugestimmt, wie ein Sprecher des Krankenhauses aus Zehlendorf gegenüber dem RBB am Mittwoch bestätigte.

Ein Schutzschirmverfahren unterscheidet sich von einem normalen Insolvenzverfahren dadurch, dass die Geschäftsführung hier das Unternehmen eigenhändig sanieren kann - es also so auch vor den Forderungen der Gläubiger geschützt wird. Allerdings wird der Geschäftsführung dann dabei ein sogenannter Sachwalter zur Seite gestellt.

Im Krankenhaus Waldfriede werden jedes Jahr rund 15.000 Patienten stationär und 120.000 Patienten ambulant behandelt.

Klinik leidet unter Energiepreisen und niedrigen Vergütungen

Die finanziellen Engpässe der Klinik werden auf gestiegene Energiepreise, hohe Unterhaltskosten für Gebäude und medizinische Geräte sowie auf unzureichende Anpassungen der Vergütungen für medizinische Leistungen zurückgeführt.

Bernd Quoß, Vorstand des Vereins Krankenhaus Waldfriede, erklärte in einer Pressemitteilung, dass man in den kommenden Wochen verschiedene Optionen zur Zukunftssicherung prüfen werde. Der Klinikbetrieb soll uneingeschränkt weiterlaufen, für die Patienten seien weiterhin alle Behandlungen auf dem gewohnten Niveau gesichert.

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Bis Sommer 2025 rechnet die Krankenhausleitung mit einer abgeschlossenen Sanierung – vorausgesetzt, es besteht bis dahin Klarheit über die Rahmenbedingungen der Krankenhausreform. Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) drängte im RBB darauf, dass die geplante Krankenhausreform der Ampel endlich verabschiedet wird. Zuletzt stockten die Verhandlungen zur Finanzierung zwischen dem Bund und den Ländern darüber aber noch.