Gegen Bezahlung durch Häftlinge JVA-Beamter soll Handys ins Gefängnis geschmuggelt haben
Ein JVA-Mitarbeiter soll Handys in das Gefängnis Tegel geschmuggelt haben. Es ist der zweite Fall in kurzer Zeit: Erst im August ist die Wohnung eines anderen Beamten durchsucht worden.
Das Landeskriminalamt Berlin hat am Donnerstag (26. September) die Wohnung eines Justizvollzugsbeamten in Westend durchsucht. Außerdem kontrollierte es den Arbeitsplatz des Mannes im Gefängnis in Tegel. Dem 36-Jährigen wird Bestechlichkeit vorgeworfen, wie die Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung schreiben.
Er steht im Verdacht, regelmäßig gegen Bezahlung Mobiltelefone und andere Gegenstände in die JVA gebracht und dort einem Gefangenen übergeben zu haben. Dieser soll die Schmuggelware dann an andere Insassen weiterverkauft haben. Polizei und Staatsanwaltschaft kamen dem Mann den Angaben zufolge wegen eines im Vorjahr bei einem Gefangenen gefundenen Telefons auf die Schliche. Dieses sei ausgewertet worden. Eine Spur führte demnach zu dem JVA-Beamten.
Datenträger und Mobiltelefone beschlagnahmt
Am Donnerstag beschlagnahmte das Landeskriminalamt Mobiltelefone und andere Datenträger des 36-Jährigen. Diese sollen nun ausgewertet werden. So wolle die Behörde Erkenntnisse zu Art, Umfang und Inhalt der vermuteten Kommunikation zwischen dem 36-Jährigen und dem Insassen erlangen.
Erst im August hatte die Polizei die Räume eines anderen Justizbeamten durchsucht. Dieser soll in größerem Stil Drogen und Handys in das Gefängnis Moabit eingeschmuggelt und an Gefangene verkauft haben. Spätestens seit 2022 soll der Mann mit drei anderen Männern den Verkauf von Haschisch, Handys und anderen Gegenständen an Gefangene organisiert haben, so der Vorwurf. Auch hier beschlagnahmte das Landeskriminalamt bei einer Razzia diverse Datenträger des Beamten sowie 2.500 Euro in bar.