Berlin: Bahnverkehr mehrere beeinträchtigt – Bekennerschreiben aufgetaucht

Im Westen der Hauptstadt kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen bei den Bahnen. Auch ein Bekennerschreiben taucht auch. Die wichtigsten Informationen im Überblick.

Die Deutsche Bahn rechnet nach dem Kabelbrand an einer Bahnstrecke noch mehrere Tage mit Einschränkungen für den Zugverkehr vor allem in Berlin. Technikexperten der Bahn seien dabei, den Schaden schnellstmöglich zu beheben. "Weil mehrere Kabel betroffen sind, werden die Reparaturarbeiten über das Wochenende andauern. Voraussichtlich bis Anfang der kommenden Woche wird der Zugverkehr noch eingeschränkt sein", teilte der Konzern mit. Denn: Infolge des Brands könnten mehrere Signale und Weichen nicht bedient werden.

Seit dem Freitagmorgen kommt es etwa auf der Ringbahn zu erheblichen Einschränkungen. Zwischen dem Westend und der Beusselstraße sind die Linien S41 und S42 unterbrochen, so die S-Bahn Berlin auf dem Kurznachrichtendienst X. Die S-Bahn hat einen Ersatzverkehr mit Bussen organisiert: Am S-Bahnhof Westend fährt dieser am Spandauer Damm ab (wie Bus M45), am S- und U-Bahnhof Jungfernheide am Tegeler Weg (wie Bus 109) und am S-Bahnhof Beusselstraße an der Beusselstraße (wie Bus 106, 123 und N26).

Vandalismus an Gleisanlagen: Verspätungen und Ausfälle

Zur weiträumigen Umfahrung bittet die S-Bahn zudem, die Verkehrsmittel der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zu nutzen: Zwischen dem S+U Tempelhof und S+U Wedding die U6, zwischen S+U Hermannstraße und S+U Gesundbrunnen die U8, zwischen S+U Bundesplatz und S+U Westhafen die U9 und zwischen S+U Neukölln und S+U Jungfernheide die U7.

Auf dem Rest der Ringbahnstrecke fahren die Bahnen wie gehabt, teilt die S-Bahn weiter mit. "Allerdings nur im 10-Minuten-Takt", hieß es am Freitagmorgen. Durch die Störung komme es allgemein zu Verspätungen und Ausfällen.

Die Züge des Fern- und Regionalverkehrs seien ebenfalls betroffen – hier der Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Spandau. Der Halt Spandau entfällt demnach komplett. Fernverkehrszüge werden über den nördlichen Außenring nach Gesundbrunnen und zum Hauptbahnhof umgeleitet. Auch bundesweit seien die Auswirkungen vor allem durch Verspätungen zu spüren, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage.

Beseitigung der Störung dauert lange

Zu dem Vandalismus kam es laut Bundespolizei gegen 3 Uhr nachts. Zu dieser Zeit sei die Behörde über die Störung im Betrieb zwischen Jungfernheide und Beusselstraße informiert worden. Bundespolizisten suchten den betroffenen Bereich ab und stellten den Brand in einem Kabelschacht in Höhe Neues Ufer in Berlin-Charlottenburg fest. Die Feuerwehr löschte das Feuer.

Mittlerweile ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Es sei auf einer Internetplattform veröffentlicht worden, der Staatsschutz der Polizei Bremen prüfe es auf Echtheit, teilte die Polizei in Bremen mit. Denn auch in der Hansestadt kam es zu einem Brandanschlag.

"Wirksame Unterbrechungen in der kapitalistischen Routine"

Das Schreiben wurde auf der linken Plattform Indymedia veröffentlicht, in dem die Brandangriffe auf die Infrastruktur der Deutschen Bahn in Bremen und Berlin genannt wurden.

"Die durch diese Angriffe erfolgten Ausfälle sorgen hoffentlich für wirksame Unterbrechungen in der kapitalistischen Routine", heißt es darin. Die Deutsche Bahn bilde wie kein anderes Unternehmen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und liefere den Treibstoff, der diese anfeuere.