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Berlin: West-Nil-Virus bei totem Habicht entdeckt


Dieses Jahr zweiter Fall in Deutschland
West-Nil-Virus bei totem Habicht in Berlin entdeckt

Von t-online, nhe

25.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Habicht sitzt auf einem Zweig (Archivbild): In Berlin ist ein Vogel durch das West-Nil-Virus gestorben.Vergrößern des Bildes
Habicht sitzt auf einem Zweig (Archivbild): In Berlin ist ein Vogel durch das West-Nil-Virus gestorben. (Quelle: IMAGO/blickwinkel)

Früher galt das West-Nil-Virus in Deutschland als exotischer Erreger. Das hat sich mittlerweile geändert. Nun gibt es den zweiten bestätigten Fund in diesem Jahr.

Bei einem toten Habicht ist am Dienstag in Berlin das West-Nil-Virus festgestellt worden. Der Tierkörper sei im Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht worden, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) habe den Befund bestätigt. Das schreibt die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz in einer Pressemitteilung.

In dieser Mückensaison sei dies der erste Ausbruch des West-Nil-Virus in Berlin und der zweite in Deutschland. Der erste registrierte Fall dieses Jahres war nach Angaben einer FLI-Sprecherin ein bereits im Januar entdeckter Greifvogel in Brandenburg. Erstmals in Deutschland trat das Virus den Angaben zufolge Ende August 2018 auf. Seither werden auch jährlich Ausbrüche bei Vögeln in der Hauptstadt registriert, so die Senatsverwaltung. "Es ist davon auszugehen, dass das Virus in ganz Berlin endemisch vorkommt", heißt es.

Menschen können das Virus nicht übertragen

Ursprünglich stammt das Virus aus Afrika, es wird von Stechmücken übertragen. Hauptwirte sind Vögel, in seltenen Fällen kann auch eine Übertragung auf Pferde und Menschen stattfinden, so der Senat. Während Mücken und Vögel das Virus weitergeben, ist dies bei Menschen und anderen Säugetieren nicht der Fall.

Das West-Nil-Fieber zählt zu den wenigen von Mücken übertragenen Krankheiten in Europa. Die meisten Infektionen verlaufen laut Robert Koch-Institut (RKI) symptomlos, etwa 20 Prozent der Infizierten entwickeln eine fieberhafte, grippeähnliche Erkrankung von wenigen Tagen, etwa jeder Hundertste bekommt eine Hirn- oder Hirnhautentzündung. Eine Impfung für Menschen gibt es nicht, für Pferde schon.

Mehrzahl der Infektionen in Ostdeutschland

Deutschlandweit gab es vergangenes Jahr nach FLI-Angaben mindestens 18 bestätigte West-Nil-Virus-Infektionen bei Pferden und 24 bei Wild- und Zoovögeln (Stand 27.11.2023). Die Mehrzahl der Infektionen sei in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen sowie einige in Thüringen nachgewiesen worden.

Die aktuellen Verbreitungsgebiete des West-Nil-Virus sind größer als ursprünglich. Womöglich werden sie sich auch zukünftig von Jahr zu Jahr leicht ausweiten. Denn Fachleute rechnen damit, dass der Erreger in Deutschland dauerhaft überleben kann – womit auch das Risiko, am West-Nil-Fieber zu erkranken, steigen wird. Mehr zu dem West-Nil-Virus, etwa wie Sie sich davor schützen, lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
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