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J.D. Vance: Trumps Vize fliegt mit alter Air Berlin-Maschine


Hohe Kosten für Kampagne
Flieger von Trumps Vize hat kuriose Berlin-Vergangenheit

Von t-online, pb

23.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Wahlkampf in den USA - TrumpVergrößern des Bildes
Donald Trump trat erstmals bei einer Wahlkampfkundgebung mit seinem Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance auf. (Quelle: Carlos Osorio/AP/dpa/dpa-bilder)
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Ein bisschen Berlin-Nostalgie spielt auch im US-Wahlkampf eine Rolle. Zumindest, wenn man sich den Flieger von Trumps neuem Vize-Kandidaten genauer anschaut.

Air Berlin mag zwar seit 2017 insolvent sein, im aktuellen US-Wahlkampf ist ein alter Flieger der Airline dennoch mit dabei. Die Trump-Kampagne hat nämlich eine Boeing 737-800, einst gebaut für den Berliner Billigflieger, angemietet, damit mit ihr nun Donald Trumps Vize-Kandidat J.D. Vance kreuz und quer durch Amerika fliegen kann. Das war zunächst dem Branchenportal "Aerotelegraph" aufgefallen.

Die 22 Jahre alte Boeing mit 189 Sitzplätzen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Von 2002 bis 2012 flog sie nach ihrem Bau unter der Kennung N917XA für Air Berlin, hauptsächlich Touristen von Berlin nach Mallorca oder London. Nach Air Berlins Ende wechselte die Maschine zur russischen Orenburg Airlines, einem Ableger der Aeroflot.

2016, nach der Einstellung des Betriebs von Orenburg Airlines, ging es für den Flieger in die USA. Dort stand er für verschiedene regionale Airlines im Einsatz, bevor er im April 2024 von der texanischen Eastern Air Express übernommen wurde. Das auf VIP-Charterflüge spezialisierte Unternehmen ist für die luxuriöse Ausstattung seiner Flugzeuge bekannt.

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Und nun hat also die Trump-Kampagne die alte Air Berlin-Boeing für ihren Vizekandidaten gechartert: In US-Medien trägt sie bereits den Spitznamen "Trump Force Two" – in Anlehnung an Trumps Privatflieger, die "Trump Force One". Auf diese Boeing 757 greift Trump für seine Reisen durchs Land zurück, seitdem er nach seiner Abwahl nicht mehr an Bord der dem amtierenden US-Präsidenten zustehenden "Air Force One" Platz nehmen darf.

Experte vermutet Kosten für Nutzung der Vance-Maschine

Gegenüber "Forbes" ging ein Experte davon aus, dass die Trump-Leute dem Unternehmen Eastern Air Express für die Nutzung von Vance' Flieger rund 100.000 Dollar (umgerechnet etwa 60.000 Euro) zahlen – pro Tag.

In dieser Woche zeigten Fotos in den sozialen Medien die Maschine in einem Hangar, wo der Name "Vance" unter "Trump" auf den Rumpf geklebt wurde. Daneben prangt der bekannte Slogan "Make America great again!". Das Heck ziert eine wehende US-Flagge, während auf den Triebwerken die Zahl 47 zu sehen ist – ein Symbol für Trumps angestrebte 47. Präsidentschaft. Allein diese Aufkleber dürften weitere 15.000 Dollar (etwa 9.000 Euro) gekostet haben.

Was wurde aus Air Berlin?

Air Berlin, die nach der Lufthansa zweitgrößte deutsche Fluglinie, hatte Mitte August 2017 nach jahrelangen Verlusten Insolvenz angemeldet. Drei Monate später stellte die Airline dann den Flugbetrieb ein. Die Markenrechte wurden von der deutschen Airline Sundair übernommen. Seit ihrem Erstflug 1979 soll die Airline mehr als eine halbe Milliarde Passagiere befördert haben, teilte Air Berlin im Jahr ihrer Insolvenz mit.

Air Berlin hatte zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags Mitte August rund 8.000 Beschäftigte. Hunderten wurden daraufhin gekündigt, mehr als 2.000 kamen bei Air-Berlin-Töchtergesellschaften zwischenzeitlich unter. Das Land Berlin musste 11,5 Millionen Euro in die Hand nehmen, um eine Transfergesellschaft für die verbliebenen Air-Berlin-Mitarbeiter zu gründen.

Verwendete Quellen
  • nypost.com (englisch): JD Vance is flying high — on Trump Force Two — with a mission to rescue American workers
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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