Land greift ein Millionenschaden auf Obstfeldern in Brandenburg
Der Frost trifft Brandenburgs Obstbauern hart. Millionenschäden und geschlossene Hofläden sind die Folge. Welche Obstsorte trotzdem eine gute Ernte verspricht.
Brandenburgs Obstbauern erleben eine Saison zum Vergessen. Massive Frostschäden haben in diesem Jahr zu erheblichen Ernteausfällen bei Kirschen und anderen Obstarten geführt. Viele Betriebe verzeichnen einen Totalausfall und müssen ihre Hofläden vorübergehend schließen.
"Bei allen Obstsorten haben wir durch massive Frostschäden einen Total-Ernteausfall und können somit auch keine Selbsternte anbieten", verkündete das Obstgut Marquardt in Potsdam auf seiner Internetseite. Dieses Schicksal teilen laut einer kürzlichen Mitteilung des Statistik-Amts mehr als zwei Drittel der Betriebe in der Region.
Die Folgen sind gravierend: Hofläden bleiben vielerorts geschlossen, da Kirschen, Pflaumen, Äpfel und Birnen fehlen. "Es ist alles erfroren", berichten auch die Betreiber von Neumanns Erntegarten in Potsdam. Ähnliche Situation herrscht auf dem Obstgut Müller in Altlandsberg, wo die Kirschblüten den Frühjahrsfrösten zum Opfer fielen.
Schaden soll mehrere Millionen Euro betragen
Der Gartenbauverband Berlin-Brandenburg schätzt den entstandenen Schaden auf 10 bis 14 Millionen Euro. Als Reaktion darauf stellt das Land Brandenburg in diesem Jahr etwa drei Millionen Euro bereit, um betroffene Obstbauern zu unterstützen.
Die Statistiken zeichnen ein düsteres Bild: Laut dem Statistischen Landesamt rechnen die Brandenburger Obstbaubetriebe mit einer Kirschernte von lediglich 110 Tonnen – ein Rückgang um 650 Tonnen im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt. Die Anbaufläche für Süßkirschen in Brandenburg beträgt rund 226 Hektar, für Sauerkirschen etwa 62 Hektar. Allerdings ist seit Jahren ein kontinuierlicher Rückgang der Anbauflächen zu verzeichnen.
Ein kleiner Lichtblick in dieser schwierigen Situation bietet die Heidelbeere, deren Saison noch bis Ende August andauert. Interessierte haben sogar die Möglichkeit, die Früchte selbst zu pflücken. Rund 24 Betriebe bauen die blauen Beeren auf etwa 419 Hektar an. Zwar sind auch bei den Kulturheidelbeeren Frostschäden zu erwarten, jedoch bei weitem nicht so gravierend wie bei den Kirschen.
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- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa