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EM in Berlin: Zehntausende Niederländer fluten die Hauptstadt


EM 2024
Oranje-Ekstase in Berlin – nur eine Sache nervt die Fans


25.06.2024Lesedauer: 3 Min.
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Euro 2024 - Fans gather for Netherlands v AustriaVergrößern des Bildes
Niederlande-Fans beim Fanfest am Hammarskjöldplatz in Berlin: Ausgelassene Stimmung. (Quelle: REUTERS/dpa-bilder)

Zehntausende Niederlande-Fans feiern vor ihrem letzten Gruppenspiel in Berlin. Die Stimmung ist friedlich, nur an einer Sache gibt es scharfe Kritik.

Schon in der U-Bahn nach Charlottenburg sind sie nicht zu übersehen, an jeder Haltestelle werden es mehr. Alle in Orange, die meisten mit Heineken-Dosen bewaffnet. "Hub, Holland, hub", schallt es durch die U2. Eine von Oranje-Fans eingekesselte Berlinerin drängt sich zwischen den Männern hindurch und wechselt den Wagen, mit leicht angewiderter Miene. Die meisten nicht-niederländischen Fahrgäste beobachten das Schauspiel aber eher belustigt. Denn aggressiv wirken sie nicht, die Holland-Fans.

Vor dem Abschlussspiel der Gruppe D gegen Österreich in Berlin stimmen sich die Oranje-Fans mit einer großen Party am Hammarskjöldplatz vor der Messe ein. Schon am frühen Nachmittag sind Tausende gekommen. Restaurants, Dönerbuden, Supermärkte oder Kioske: Alles in der Umgebung leuchtet orange. Die Stimmung ist entspannt. Genervt sind nur ein paar Radfahrer, die wild klingelnd eine Traube Orangegeschmückter vertreibt, die auf einem Fahrradweg stehen. Aber auch dieser Ärger verfliegt schnell. Ein Radler streckt den Ausgewichenen eine Hand zum High Five hin, was die gerne annehmen.

"Seine Frau hat ihm verboten, mitzukommen"

Die niederländischen Fußballfans sind bekannt dafür, zwar leidenschaftlich und auch trinkfest zu sein, aber meist eher friedlich. Koen ist aus Den Haag mit ein paar Freunden angereist. "Es ist eine riesengroße Party für alle", sagt er. "Wir haben Fans aus vielen anderen Ländern getroffen und verstehen uns mit allen gut. So muss es doch sein", sagt er. Dass es bisher auch Kritik an der Organisation der EM gab, kann er nicht nachvollziehen. Er finde, dass alles perfekt sei. Begleiter Joris grätscht dazwischen. "Bis auf eine Sache!" Auf dem Fanfest gebe es viel zu wenige Bierstände. "Man muss ewig warten. Aber sonst ist es perfekt." Die Gruppe hat eine aufblasbare Puppe dabei, mit einem ausgedruckten Foto als Gesicht. "Das ist unser Freund Jeremy", sagt Koen. "Seine Frau hat ihm verboten, mitzukommen."

Ihrem friedlichen Ruf werden die Oranje-Fans am Hammarskjöldplatz gerecht. Zwischen den Tausenden orangefarbenen Shirts sind auch vereinzelte Fans aus Österreich, Dänemark oder mit DFB-Trikot zu sehen. Niemand stört sich daran. Ein Fan im Frankreich-Trikot geht auf ein paar Niederländer zu und stimmt mit französischem Akzent an: "Naar links, naar rechts." Das ist der Text des bisherigen Hits der EM, "Links rechts" von der niederländischen Party-Band Snollebollekes.

"Die Holländer haben einen guten Ruf für ihre Partys"

Auch der Österreicher Herrmann hat sich auf dem Fest umgesehen. Er ist aus Osttirol nach Berlin gekommen, um sich das Spiel anzusehen. "Die Holländer haben einen guten Ruf für ihre Partys", deshalb sei er mit seiner Frau hergekommen. Trotz Österreich-Trikots seien alle "total freundlich" zu ihnen gewesen. Beschwerden über die Organisation hat er auch keine. "Man kommt überall sehr schnell hin. Und Berlin ist sowieso eine tolle Stadt."

Ger und Jeanne aus Eindhoven könnte man wohl als Oranje-Ultras bezeichnen, so treu sind sie ihrer Mannschaft. Sie haben Tickets für alle Spiele der Niederlande, "bis zum Finale", sagt Jeanne. Sie glauben also, dass Oranje ins Finale einzieht? "Ich hoffe es", sagt Ger. "Ne, ich weiß es", sagt Jeanne und lacht. Schon 1988 sei sie im Stadion gewesen, erzählt sie, als die Niederlande im Münchener Olympiastadion die Sowjetunion mit 2:0 besiegte und Europameister wurde. Wie viele Turniere seitdem dazugekommen sind, können die beiden auf Anhieb nicht sagen.

Auch die beiden Turnier-Profis können Kritik an der EM-Organisation nicht nachvollziehen. Bisher habe alles gut funktioniert. Bis auf die Sache mit den Bierständen auf dem Fanfest. "Da muss man eine Stunde anstehen, das geht nicht", sagt Ger. "Ich habe irgendwann aufgegeben."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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