Nach umstrittenen Likes "Ich trete nicht zurück": Rauch will TU-Präsidentin bleiben
Nach umstrittenen Likes stand die Präsidentin der TU unter Druck. Jetzt ist klar, dass sie nicht zurücktritt. Der Akademische Senat hatte vorher knapp für ihren Rücktritt gestimmt.
Geraldine Rauch will Präsidentin der Technischen Universität Berlin bleiben. "Ich trete nicht zurück", sagte sie in einem Statement, das die Universität auf ihrer Website veröffentlichte. Sie werde an ihren Fehlern arbeiten. "Mich haben viele Aufrufe und Stellungnahmen erreicht, die mich auffordern zu bleiben", sagte Rauch.
Zuvor hatte der Akademische Senat der TU darüber abgestimmt, ob Rauch zurücktreten solle – und sich knapp dafür ausgesprochen. 13 Senatsmitglieder stimmten für ihren Rücktritt, zwölf dagegen. Der Akademische Senat hatte allerdings keinen Abwahlantrag gestellt, sondern ein sogenanntes Meinungsbild abgegeben. Rauch selbst hatte bereits vorher ein Disziplinarverfahren gegen sich beantragt. "Das wird eine juristische Bewertung hervorbringen", sagte sie jetzt.
Rauch entschuldigte sich mehrfach
Rauch steht in der Kritik, weil sie antisemitische Posts auf der Plattform X mit einem Like markiert hatte. Dabei ging es insbesondere um einen Beitrag mit Fotos von Demonstranten, die ein Bild des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit aufgemaltem Hakenkreuz hochhalten. Nach heftiger Kritik aus der eigenen Hochschule sowie von Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) veröffentlichte Rauch eine Erklärung dazu.
Darin schrieb sie, sie wolle sich von den antisemitischen Inhalten oder Autoren der Tweets "klar distanzieren". Sie habe den Beitrag insbesondere wegen des Texts mit einem Like versehen, das Bild aber nicht genauer betrachtet. Weitere Likes soll sie unter Kommentare gesetzt haben, in denen Nutzer vom Völkermord im Gazastreifen sprechen oder Israel Kriegsverbrechen zuschreiben.
- tu-berlin: Pressemitteilung vom 6. Juni 2024
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa