Mysteriöser Fall gelöst? 18-Jähriger in Spandau getötet: Festnahmen in der Schweiz
In Spandau wurde vor Wochen ein 18-Jähriger auf offener Straße getötet. Jetzt wurden zwei Tatverdächtige in der Schweiz verhaftet.
Gut drei Wochen nach einer mysteriösen Tat in Berlin hat es mehrere Festnahmen gegeben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten, seien am Dienstag in der Schweiz ein 17-Jähriger und ein 21-Jähriger festgenommen worden. Sie werden verdächtigt, am 6. Mai in Spandau einen 18-Jährigen getötet zu haben und befinden sich in Untersuchungshaft.
Zu den Details der Tat hält sich die Staatsanwaltschaft trotz des Ermittlungsdurchbruchs weiter sehr bedeckt. Eine Sprecherin will auf t-online-Nachfrage nicht verraten, wie der 18-Jährige zu Tode kam. Man wolle kein Täterwissen veröffentlichen, heißt es. Mehrere Medien, darunter die Nachrichtenagentur dpa, hatten nach der Tat berichtet, dass Schüsse gefallen seien. Möglicherweise soll zusätzlich eine Stichwaffe eingesetzt worden sein.
Viele Gerüchte über die Hintergründe der Tat
Die Tat ereignete sich im Spandauer Ortsteil Falkenhagener Feld. Mehrere Menschen hatten kurz danach die Polizei alarmiert, die den Toten auf dem Gehweg in der Straße Im Spektefeld Ecke Hauskavelweg fand und die Gegend absperrte. Die Gewerkschaft der Polizei sprach kurz nach der Tat von einer "Hinrichtung" und verortete die Täter im Milieu der organisierten Kriminalität. Die Polizei bestätigte das nicht.
Auch Berichte, nach denen es sich bei dem getöteten Mann um einen Geflüchteten handelt, der in einem nahe gelegenen Heim wohnt, konnte die Staatsanwaltschaft laut Sprecherin "weder bestätigen noch dementieren". Hinweise, dass es sich um eine rechtsextremistische Tat handeln könnte, sollen nicht vorliegen, hieß es Anfang Mai aus Ermittlerkreisen.
Die jetzt Festgenommenen sollen laut Staatsanwaltschaft nach Berlin ausgeliefert werden. Der Prozess werde jetzt in Gang gesetzt. Wie lange das dauern werde, könne man noch nicht abschätzen, sagte die Sprecherin.
- berlin.de: Gemeinsame Pressemitteilung von Berliner Polizei und Generalstaatsanwaltschaft vom 29. Mai 2024
- Telefonat mit einer Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Berlin
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa