Angebliches Enthüllungsbuch "Du bist der größte Köter": Eskalierte so der Bushido-Streit?
Nach jahrelangem Streit vor Gericht hat Arafat Abou-Chaker jetzt ein Buch über Bushido veröffentlicht. Bushidos Frau spielt darin eine große Rolle.
Die Schlammschlacht läuft schon seit Jahren. Bushido und Arafat Abou-Chaker, einst Freunde, Geschäftspartner, gar "Brüder", heute Erzfeinde. Nach dem jahrelangen Mammutprozess, bei dem Abou-Chaker und seine tatsächlichen Brüder auf der Anklagebank saßen, holt Arafat jetzt zum Gegenschlag aus.
Unter dem Titel "Klartext – Die wunderbare Vergangenheit des Herrn Bushido" hat er ein Buch veröffentlicht. Auf 230 Seiten lässt er erwartungsgemäß kein gutes Haar an Bushido und dessen Ehefrau Anna-Maria Ferchichi. "Keinerlei Lügen!" enthalte das Buch, verspricht die Homepage, über die es exklusiv vertrieben wird. Überprüfen lässt sich das freilich nicht.
In einem Kapitel spricht Arafat ausführlich über die Trennung von Bushido und dessen Familie. Er macht vor allem Anna-Maria Ferchichi dafür verantwortlich, die einen Keil zwischen die beiden getrieben hätte.
"Ich hatte keine Lust mehr auf Stress mit den Ämtern"
Arafat behauptet, dass ein Streit im Jahr 2017 endgültig zum Bruch geführt habe. Abou-Chaker und die Ferchichis hatten damals nebeneinanderliegende Häuser in Kleinmachnow bei Berlin. Anna-Maria habe zwischen die beiden Grundstücke einen Zaun ziehen wollen, und zwar an einer Stelle, an der die Behörden eigentlich verlangt hatten, dass dort Bäume nachgepflanzt werden. "Ich hatte keine Lust mehr auf Stress mit den Ämtern und wollte es einfach laut deren Vorgabe machen", behauptet Arafat.
Daraufhin sei Anna-Maria "frech" geworden, heißt es weiter. Es kam zum Streit, bei dem Arafat offenbar vor allem störte, dass Bushido seiner Frau nicht vorschrieb, wie sie sich zu verhalten hatte. "Ich war bis dahin für meine Verhältnisse immer noch nett und freundlich und riet ihm, dass seine Frau ihre Zunge hüten solle", schreibt Arafat. Dann sei Anna-Maria "komplett ausgerastet" und Bushido habe herumgestanden wie ein "begossener Pudel".
Wüste Beleidigungen gegen Bushido und Anna-Maria
Arafat beschreibt selbst explizit, wie er die Ferchichis dann beleidigt habe. Zu ihr will er gesagt haben: "Du kannst mit deinem Mann so reden, aber mit mir nicht. Und jetzt halt deine Fresse. Du bist ein Stück Scheiße, eine Angefickte, mehr bist du nicht." Zu Bushido habe er gesagt: "Bei allem Respekt, du bist der größte Köter, den ich kenne." Wie er sich von seiner Frau behandeln lasse, gehe gar nicht. Nach kurzem Nachdenken habe er Bushido vorgeschlagen, die gemeinsamen Geschäfte zu trennen. "Weißt du was? Lass uns einfach Freunde bleiben."
In einem Interview mit dem "Stern" kurz nach der Trennung beschrieb Anna-Maria Ferchichi das Verhalten von Arafat ihr gegenüber. Es habe ihn "rasend gemacht, wenn ich zu viele Fragen stellte oder mich seinen Forderungen widersetzte." So etwas seien Menschen wie Arafat nicht gewohnt – "erst recht nicht von Frauen." Anna-Maria warf ihm vor, das ganze Leben des Paares kontrolliert zu haben.
Später erhoben die Ferchichis – und die Berliner Staatsanwaltschaft – noch schwerere Vorwürfe gegen Abou-Chaker und drei seiner Brüder. Drei Jahre lang standen sie vor Gericht. Im Februar wurden die Abou-Chakers aus Mangel an Beweisen von den Hauptvorwürfen freigesprochen. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Staatsanwaltschaft legte Revision gegen das Urteil ein.
- Abou-Chaker, Arafat: "Klartext – Die wunderbare Vergangenheit des Herrn Bushido", Berlin Media Brands & Distribution GmbH, 2024
- stern.de: "Bushido: 'Falls mir etwas passiert, ist für meine Familie gesorgt'"