Immer mehr Messerangriffe in Berlin Erneut Männer mit Stichverletzungen im Krankenhaus
Wieder sind Menschen durch Messerstiche verletzt worden. In Berlin ist das keine Seltenheit. Was über die Delikte in der Hauptstadt bekannt ist.
Bei zwei Messerstechereien in Berlin-Friedrichshain sind zwei Männer verletzt worden. Zunächst hatten zwei Unbekannte am Freitagabend bei einer Auseinandersetzung am Markgrafendamm einem 20-Jährigen Schnittverletzungen zugefügt. Er wurde ambulant in einem Krankenhaus behandelt, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Die Tatverdächtigen waren nach der Tat am Freitagabend zunächst unerkannt geflüchtet. Es sei aber gelungen, einen von ihnen zu ermitteln, hieß es. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
Außerdem wurde am frühen Samstagmorgen in einer Wohnung am Weidenweg ein 27-jähriger Mann durch einen Messerstich verletzt. Auch er wurde ambulant im Krankenhaus behandelt. Wie es zu der Tat kam, muss ebenfalls noch ermittelt werden. Die "B.Z." hatte zuvor berichtet.
Zahl der Messerattacken in Berlin gestiegen
Die Berliner Polizei hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg von Gewalttaten registriert. Die sogenannten Rohheitsdelikte nahmen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund zwölf Prozent zu (2022: 8.846 Fälle), wie aus den vorläufigen Zahlen der Kriminalstatistik hervorging.
Auch die Zahl der Straftaten mit Messern in Berlin ist gestiegen. Im Jahr 2023 stellte die Polizei hier einen neuen Höchststand fest. Im Jahr 2022 wurden 3.317 Messerdelikte gezählt, im Jahr 2023 waren es rund 3.550 (+ 7 Prozent). In den Vorjahren lagen die Zahlen unter der 3.000er-Marke. Die Tatsache, dass die Täter keiner Gruppe zuzuordnen sind, erschwert die Gewaltprävention, sagte die Juristin Elena Rausch im vergangenen Jahr dem rbb zum Thema Messerstechereien in Berlin.
Täter und Opfer kennen sich in vielen Fällen
Auffällig ist jedoch, dass sich Täter und Opfer in vielen Fällen kennen und die Gewalt im privaten Umfeld stattfindet. Auch seien in den meisten Fällen Männer beteiligt. Eine genaue Altersgruppe zu benennen, sei aber schwierig, sagt Rausch, die an der Kriminologischen Zentralstelle bundesweit zu Messergewalt forscht.
"Das, was das Messer als Waffe ausmacht, ist die enorme Verfügbarkeit", sagt Rausch. Es sei nicht schwer, sich ein Messer zu beschaffen, denn die meisten Menschen hätten mindestens eines in der Küche.
- Mit Matrerial der Nachrichtenagentur dpa
- rbb24.de: "'Ein Stich kann potenziell ein Leben beenden'"