Trotz weniger Straftaten Polizeipräsidentin beharrt auf Zaun um Görlitzer Park
Der Bau von Zaun und Toren rund um den Görlitzer Park ist umstritten. Die Polizeipräsidentin befürwortet den Plan – trotz sinkender Straftaten.
Könnte ein Zaun um den Görlitzer Park potenzielle Opfer vor schweren Straftaten schützen? Das zumindest hofft Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik – obwohl die Straftaten im Görlitzer Park und im Kiez drumherum rückläufig sind.
Die Polizei habe im Wrangelkiez samt dem Parkgelände im vergangenen Jahr knapp 5800 Straftaten festgestellt, sagte Slowik dem "Tagesspiegel". "Das ist ein Rückgang um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr." Die Pläne, den Park zwischen 23.00 und 6.00 Uhr zu schließen, findet sie aber nach wie vor richtig. Vor allem in diesem Zeitrahmen komme es dort zu Straftaten.
Zaun soll Bereich für Straftäter unattraktiver machen
Ein Zaun beruhige womöglich auch die Kriminalitätslage tagsüber, weil der Park für Straftäter insgesamt unattraktiver werde, hofft die Polizeichefin. Das Argument, eine nächtliche Schließung führe zu einer Verdrängung von Straftaten in den umliegenden Kiez, überzeugt sie nicht.
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Sie spricht von einem "ganzheitlichen Maßnahmenansatz" gegen Verdrängungseffekte, der den gesamten Bereich inklusive des Wrangelkiezes bis hin zum Kottbusser Tor umfasse.
Kriminalität im "Görli" weiter hoch
Die Polizei sei auch im Wrangelkiez präsent und für die Menschen ansprechbar. "Mit der temporären Schließung des Görlis haben wir die Möglichkeit, dann auch dort noch präsenter zu sein."
Insgesamt sei die Kriminalität im Wrangelkiez und im Görlitzer Park weiter hoch, vor allem durch Drogenhandel, Verstöße gegen das Ausländerrecht, Gewalttaten und Raub, sagte Slowik. Von den 5800 Straftaten dort sei etwa ein Viertel (rund 1450) im Görlitzer Park verübt worden, ein Großteil nachts. 2022 waren es 1567 Straftaten im Görli sowie weitere 5188 in der Umgebung des Parks.
- Nachrichtenagentur dpa