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Berlin-Marzahn: 48 Nacktkatzen mit Fehlbildungen aus Wohnung befreit


Fehlbildungen durch Gendefekte
Qualzucht in Marzahn: 48 Nacktkatzen aus Wohnung befreit

Von t-online, nhe

22.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Ukrainian Levkoy Katzen (Archivbild): 48 dieser oder ähnlicher Katzen wurden aus einer Marzahner Wohnung befreit.Vergrößern des Bildes
Ukrainian Levkoy Katzen (Archivbild): 48 dieser oder ähnlicher Katzen wurden aus einer Marzahner Wohnung befreit. (Quelle: ingimage/imago-images-bilder)
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Im Osten von Berlin wurden 48 Katzen mit Fehlbildungen aus einer illegalen Zucht gerettet. Einige der Tiere waren bereits wieder trächtig.

Am vergangenen Samstag haben Mitarbeiter des Veterinäramts im Bezirk Marzahn-Hellersdorf 48 Nacktkatzen aus einer Zweizimmerwohnung am Blumberger Damm gerettet. Da sich der Halter widersetzte, musste die Polizei herangezogen werden, um die Tiere aus der Wohnung zu holen, so der Bezirk. Die Katzen wiesen demnach schwere körperliche, zuchtbedingte genetische Defekte auf.

Bei den Tieren soll es sich um sogenannte "Ukrainian-Levkoy-Katzen" handeln, eine Verpaarung der "Don-Sphynx-Katze" mit der "Scottish-Fold-Katze". Beide Rassen fallen laut Bezirk durch Qualzuchtmerkmale wie fehlende Tasthaare und abgeknickte Ohren auf. Mit Qualzucht ist gemeint, dass Tiere aufgrund ihrer angezüchteten Merkmale ein Leben mit Schmerzen und Schäden führen, wie der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Website erklärt.

Eine erste Verpaarung erfolgte demnach 2004. Seither fallen die "Ukrainian-Levkoy-Katzen" den Angaben zufolge regelmäßig mit schwersten Skelettveränderungen und deformierten Gliedmaßen und Schwänzen auf. Laut den Experten könnte es sich in Marzahn um die letzte Zucht dieser Art in Deutschland gehandelt haben. Hierzulande ist sie verboten. Einige der sichergestellten Tiere seien bereits wieder trächtig gewesen, heißt es seitens des Bezirkes.

Qualzucht beschäftigt Berliner Tierärzte seit langer Zeit

Die Katzen wurden umgehend auf ehrenamtliche Pflegestellen in verschiedenen Bundesländern verteilt. Dort werden sie laut Bezirk tierärztlich versorgt. Zuvor sei die Befreiungsaktion innerhalb von drei Tagen organisiert worden, heißt es. Unterstützt wurde sie von Helfern dreier Tierschutzvereine. Veterinäramt und Tierschützer wurden durch Hinweise von Tierfreunden auf die Zucht aufmerksam, so ein Sprecher des Bezirks auf Nachfrage von t-online. Die Katzen seien online zum Verkauf angeboten worden. "Der Halter war dem Amt bereits einschlägig bekannt", so der Sprecher.

Laut dem Amtstierarzt in Marzahn-Hellersdorf, Steffen Mehl, beschäftigt das Thema "Qualzucht" die Tierärzte aller Bezirke seit geraumer Zeit. "Leider gibt es immer wieder Fälle, in denen Tiere durch die Zucht vorsätzlich lebenslange Einschränkungen und Schmerzen erleiden, in ihrem natürlichen Verhalten stark eingeschränkt werden oder – wie in diesem Fall – schwere Missbildungen erleiden", sagt Mehl. Dahinter stünden meist finanzielle Interessen der Züchter.

Den Halter erwartet nun ein erhebliches Bußgeld, außerdem wurde ihm ein Tierhaltungsverbot erteilt.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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