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Berlin und Potsdam: Über 100.000 Personen bei Demos gegen rechts erwartet


"Wir sind die Brandmauer"
Menschenkette gegen rechts – 100.000 Personen erwartet

Von dpa, nhe

Aktualisiert am 03.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Demonstration gegen rechts am Reichstag (Archivbild): Dort wollen am Samstag erneut Zehntausende Menschen zusammenkommen.Vergrößern des BildesDemonstration gegen rechts am Reichstag (Archivbild): Dort wollen am Samstag erneut Zehntausende Menschen zusammenkommen. (Quelle: IPON/imago-images-bilder)

In Deutschland gibt es seit Wochen eine Protestwelle gegen rechts. Am Samstag sind Veranstaltungen in Berlin und Potsdam geplant.

Für die schon länger angekündigte Menschenkette für Demokratie und gegen Rechtsextremismus an diesem Samstagmittag am Berliner Reichstagsgebäude sind inzwischen 100.000 Menschen angemeldet. Geplant ist die Menschenkette aus Demonstranten um den Reichstag unter dem Motto "Wir sind die Brandmauer". Sie ist als Reaktion auf die AfD und bevorstehende Wahlen gedacht, teilte das Veranstalter-Bündnis "Hand in Hand" mit. Rund 1.300 Gruppen und Initiativen unterstützen den Aufruf.

Die Veranstalter appellieren: "Hand in Hand – jetzt solidarisch aktiv werden. Wir rufen dazu auf, der rechten Normalisierung in Deutschland und Europa nicht länger zuzuschauen." Die Brandmauer von demokratischen Parteien gegen Rechts "bröckelt enorm". Die Gesellschaft müsse leisten, "was politische Parteien derzeit nicht schaffen": Demokratie und Menschenrechte verteidigen.

Gegen rechts: Menschenkette auch in Potsdam angekündigt

Zu den Unterstützern zählen zahlreiche kleine Initiativen, aber auch große Organisationen wie die Gewerkschaften Verdi, GEW und IG Metall, Amnesty International, Attac, BUND, Caritas, die Evangelische Kirche, Flüchtlings-Hilfsorganisationen und auch die Klimaprotestgruppen "Extinction Rebellion" und "Letzte Generation". Auch die deutsche Band Revolverheld hat sich für den Protest angekündigt.

Auf den Straßen wird es dementsprechend voll. Wie die Verkehrsinformationszentrale Berlin (VIZ) mitteilt, kommt es bereits ab dem Vormittag zu umfangreichen Sperrungen im Bereich Regierungsviertel, Scheidemannstraße, Dorotheenstraße, Paul-Löbe-Allee und Reichstagsufer. Auch die Straße des 17. Juni sowie der Bereich Washingtonplatz werden demnach voraussichtlich im Laufe des Tages gesperrt. Mit Einschränkungen ist den Angaben zufolge ebenfalls an den Bahnhöfen Brandenburger Tor, Bundestag und Hauptbahnhof zu rechnen.

Auch in Potsdam gibt es am Samstag eine Menschenkette um den brandenburgischen Landtag. Los geht es um 13 Uhr auf dem Alten Markt. Das Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" ruft dazu auf. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD), der Vorsitzender des Bündnisses ist, und die Präsidentin des Landtags, Ulrike Liedtke, wollen Reden halten. Insgesamt 500 Personen haben sich nach Angaben der Stadt vom Mittwoch für die Demonstration angemeldet.

Protestwelle setzt sich fort

An den vergangenen beiden Wochenenden hatten in vielen deutschen Städten Hunderttausende Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. In Berlin waren es am 21. Januar nach Angaben der Polizei mehr als 100.000 Demonstranten, die sich im Regierungsviertel versammelten. Wegen der Menschenmassen mussten der U-Bahn-Verkehr und die S-Bahnen zum Teil unterbrochen werden.

Auslöser für die jüngsten Proteste waren die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion in Potsdam teilnahmen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • twitter.com: Tweets der Verkehrsinformationszentrale Berlin
  • gemeinsam-hand-in-hand.org: Informationen zu der Veranstaltung
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