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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kulturnews der Woche Whistleblowerin oder "Big in Japan"?
"Forever Young" und fast vergessene Gefühle der 90er-Jahre, Filme über eine bessere Welt und über eine Whistleblowerin – Berlin startet mit diesen Veranstaltungen in den Februar.
Inhaltsverzeichnis
- "Ku'damm 56" als Musical
- Alphaville & Filmorchester Babelsberg
- Kiezfilmgala im HAU
- Buchpremiere von Michael Nast
- Highlights am Museumssonntag
- S-Bahn-Nostalgie statt Bahnstreik
- Welt verbessern mit Nguyễn Trinh Thi in der Berlinischen Galerie
- Selbst Bilder drucken wie Käthe Kollwitz
- Lee Ufan im Hamburger Bahnhof
- "Berlinized" über das Berlin der 90er
- "Reality" - US-Wahl im Kinosaal
- "A lot, not too much" in der Volksbühne
Während in anderen Städten jetzt besonders auf die Karnevalstage hingefiebert wird, startet die Kulturwelt in Berlin davon eher unbeeindruckt in die erste Februarwoche. Diese Konzerte, Ausstellungen und Veranstaltungen hält die Hauptstadt vom 2. bis 8. Februar für Sie bereit.
"Ku'damm 56" als Musical
"Ku'damm 56" erreichte im ZDF ausgestrahlt bereits ein Millionenpublikum. In Berlin kommt die Geschichte nun als Musical auf die Bühne. Es handelt von Aufbruch, von Selbstbestimmung und von der ersten großen Liebe. Es geht um die Schicksale der Tanzschulinhaberin Catherina Schöllack und ihrer drei Töchter. Es ist eine Geschichte, die nicht nur diejenigen bewegt, die die 1950er selbst erlebt haben. Sie berührt auch deren Kinder und Enkelkinder. Die mehrfache Grimme-Preisträgerin und Autorin der Geschichte, Annette Hess, hat gemeinsam mit Peter Plate und Ulf Leo Sommer eine Bühnenfassung geschrieben, die einer musikalischen Zeitreise in die 50er gleicht – geprägt von Wirtschaftswunder und Rebellion, von Rock 'n' Roll und Emanzipation.
Theater des Westens, Freitag, 2.2.2024, 19.30 Uhr
Alphaville & Filmorchester Babelsberg
Sie wollten für immer jung bleiben und in Japan groß rauskommen. Die Band Alphaville um Sänger Marian Gold feierte mit ihren Hits "Big in Japan" und "Forever Young" internationale Erfolge. Im Jahr 2022 verlieh die Band ihren Songs einen neuen Sound und brachte gemeinsam mit dem Filmorchester Babelsberg das Album "Eternally Yours" heraus. Damit gehen Alphaville und Orchester nun gemeinsam auf Tour und kommen in die Mercedes-Benz Arena Berlin.
Mercedes-Benz Arena Berlin, Samstag 3.2.2024, 20 Uhr
Kiezfilmgala im HAU
Ein Dokumentarfilm, gemacht von denjenigen, von denen er handelt. Die Frauen um den Arabischen Thementisch des Quartiersmanagements am Kreuzberger Mehringplatz haben gemeinsam mit dem HAU Hebbel am Ufer ein Kiezfilmprojekt realisiert. In "Durch unsere Augen" werden Frauen zu Autorinnen, Regisseurinnen, Bild- und Tongestalterinnen ihrer eigenen Filme. Sie lernten filmische Techniken kennen, indem sie gemeinsam mit der Filmemacherin Therese Koppe Filme schauten. Entstanden ist ein essayistischer Dokumentarfilm aus eigenen Erfahrungen, Alltagsrealitäten, Herausforderungen und Freuden der Frauen. Gezeigt wird der Film im HAU mit Live-Musik und Diskussion im Anschluss an die Vorführung – bestens geeignet, um sich auf die Berlinale einzustimmen.
HAU, Samstag, 3.2.2024, 18 Uhr
Buchpremiere von Michael Nast
Michael Nast schrieb mit "Generation Beziehungsunfähig" bereits 2016 einen Bestseller. Er wurde zur sogenannten Stimme einer Generation, der das Konzept einer monogamen und langfristigen Liebesbeziehung zunehmend schwerer fiele. Nun liest Nast im Admiralspalast aus seinem neuesten Buch. Es trägt den Titel "Weil da irgendetwas fehlt". Der Autor fragt darin, warum man sich verloren fühlt, in eigentlich gut durchgeplanten Leben und warum schier endlose Wahlmöglichkeiten weniger als Freiheit und mehr als Belastung wahrgenommen werden. Erneut hinterfragt Nast moderne Lebensgewohnheiten und setzt Impulse, die eigenen Prioritäten, Wünsche und Bedürfnisse zu überdenken, mit dem Ziel: ein erfülltes Leben führen.
Admiralspalast, Sonntag, 4.2.2024, 20 Uhr
Highlights am Museumssonntag
Auch 2024 gilt: An jedem ersten Sonntag im Monat ist in vielen Berliner Museen und Gedenkstätten der Eintritt kostenlos. An der Aktion nehmen, u.a. die Berlinische Galerie, das Deutsche Technikmuseum, das Humboldt-Forum oder der Hamburger Bahnhof teil. Wenn Sie Wartezeiten vermeiden wollen, lohnt es sich, bereits vorher ein Onlineticket oder Zeitfenster zu buchen. Das sind die Highlights der Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen am Museumssonntag im Februar:
S-Bahn-Nostalgie statt Bahnstreik
Eisenbahnfahrzeuge vergangener Jahrzehnte können im Museum häufig nur von außen bewundert werden. Am Museumsonntag macht das Deutsche Technikmuseum aber eine Ausnahme und bittet zum Einstieg: Dort können Sie sich einen Berliner S-Bahnwagen aus dem Jahr 1936 von innen ansehen und auf den alten Holzbänken Platz nehmen. Begleitet wird die Zeitreise von Fördervereinsmitgliedern des Museums. Sie werden die Geschichte des Wagens 276 035 erzählen, der als "Express-S-Bahn" gebaut wurde und noch bis in die 90er-Jahre unzählige Menschen durch Berlin transportierte.
Deutsches Technikmuseum, Sonntag, 4.3.2024, 10 bis 16 Uhr
Welt verbessern mit Nguyễn Trinh Thi in der Berlinischen Galerie
Im zentralen Hochland von Vietnam leben viele indigene Bevölkerungsgruppen. Hier spielt "How to Improve the World" (zu Deutsch: Wie man die Welt verbessert), ein Film über das Zuhören und über die unterschiedliche Verarbeitung von Erinnern durch Hören und Sehen. Die Künstlerin und Filmemacherin Nguyễn Trinh Thi fragt darin als Stimme aus dem Off ihre Tochter, ob sie den Klängen oder den Bildern mehr traue. "Bildern, Mama", antwortet die Tochter. Laut der Künstlerin werden globalisierte, verwestlichte Gesellschaften von visuellen Medien dominiert. Sie wolle sich als Filmemacherin der erzählerischen Macht von Bildern widersetzen und nach einem ausgewogenem und sensibleren Ansatz für die Wahrnehmung der Welt suchen. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit dem Unbekannten, dem Unsichtbaren, mit Unzulänglichkeiten und Möglichkeiten.
Berlinische Galerie, Sonntag, 4.2.2024
Selbst Bilder drucken wie Käthe Kollwitz
Käthe Kollwitz war eine weltbekannte Grafikerin, Zeichnerin und Bildhauerin. Sie lebte und arbeitete zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin. Neben ihren Zeichnungen machten sie auch ihre Druckgrafiken zu einer der bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Zeit. Am Museumssonntag bietet das Käthe Kollwitz Museum eine Druckwerkstatt an, in dem Sie die Unterschiede verschiedener Druckverfahren, die ausgestellten Drucke von Kollwitz und die Ausdruckskraft ihrer Bildsprache kennenlernen. Im Anschluss kann ein eigenes Motiv gestaltet und geduckt werden. Der Workshop eignet sich für die ganze Familie.
Käthe Kollwitz Museum, Sonntag, 4.2.2024 , 12 Uhr
Lee Ufan im Hamburger Bahnhof
Der koreanische Künstler Lee Ufan, der mittlerweile in Japan lebt und arbeitet, hat sich über Jahrzehnte mit Malerei auseinandergesetzt. Ein Maler hat es ihm besonders angetan: Rembrandt. Erstmals wird Rembrandts "Selbstbildnis mit Samtbarett" aus der Berliner Gemäldegalerie im Hamburger Bahnhof gezeigt. Dort tritt es in den Dialog mit Lees raumgreifender Installation "Relatum - The Mirror Road". Die Gegenüberstellung beider Werke soll in die prägenden Kunstströmungen Japans und Koreas der 70er-Jahre entführen und zeitgleich einen neuen Blick auf eine Ikone der westeuropäischen Kunst werfen. Wer nach der Führung im Hamburger Bahnhof noch mehr von diesem Dialog zwischen Lee und Rembrandt sehen möchte, kann sich die künstlerische Intervention Lees im Rembrandt-Saal der Gemäldegalerie ansehen.
Hamburger Bahnhof, Sonntag, 4.2.2024, Führungen von 12 bis 15 Uhr jeweils stündlich
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"Berlinized" über das Berlin der 90er
Politische Umbrüche und ein beinahe vergessenes Paralleluniversum der Technokultur – "Berlinized" widmet sich dem Lebensgefühl der Hauptstadt in den Neuzigern. Es geht um Kellerbars und Hinterhof-Kreative, um besetzte Wohnungen und unbekümmerte Freiheit nach dem Mauerfall, dokumentiert von Lucian Busse. Er selbst erlebte, wie die Stadt, ihre Kunst- und Clubszene sich wandelten, wie Freiräume erst zu Baustellen und dann zu neuen unpersönlichen Bürogebäuden wurden.
Lichtblick Kino, Dienstag, 6.2.2024, 20 Uhr
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"Reality" - US-Wahl im Kinosaal
Am Donnerstag startet mit "Reality" ein Film, der bereits 2023 auf der Berlinale gezeigt wurde. Er handelt von der 25-jährigen Reality Winner, gespielt von Sydney Sweeney, die für den US-amerikanischen Geheimdienst NSA arbeitet. Im Juni 2017 ändert sich ihr Leben komplett: Als sie nach Hause kommt, erwarten die beiden FBI-Agenten Garrick, gespielt von Josh Hamilton, und Taylor, gespielt von Marchánt Davis bereits. Sie haben einen Durchsuchungsbefehl dabei und sind auf der Suche nach bisher geheim gehaltenen Infos über russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahlen 2016. Reality hat diese Infos an die Medien geleakt und befürchtet nun Repressalien durch die Regierung unter Donald Trump.
Il Kino, Donnerstag, 8.2.2024, 20 Uhr
"A lot, not too much" in der Volksbühne
Sie schreibt Songs auf Deutsch, Darija und Englisch über Selbstbeobachtungen und -reflexion. Die in Agadir geborene und in Hamburg aufgewachsene Künstlerin Douniah verbindet in ihrer Musik persönliche Herausforderungen mit neo-experimentellem Jazz-Sound. So ist auch ihre Debüt-Solo-EP "A Lot, Not Too Much" (zu Deutsch: "Viel, nicht zu viel") entstanden. Wie ihre Stimme den Songs Leichtigkeit verleiht, davon können Sie sich in der Volksbühne live überzeugen.
Volksbühne am Rosa-Luxenburg-Platz, Donnerstag, 8.2.2024, 20 Uhr
- berlin.de: Ku'damm 56 - Das Musical
- mercedes-benz-arena-berlin.de: Alphaville
- hebbel-am-ufer.de: Filmgala Durch unsere Augen
- berlinischegalerie.de: Ausstellungen
- piper.de: Weil da irgendetwas fehlt
- museumssonntag.berlin: Veranstaltungen
- museumsportal-berlin.de: Lee Ufan
- lichtblick-kino.org: Berlinized
- ilkino.de: Reality
- filmstarts.de: Reality
- volksbuehne.berlin: Douniah