Prozess in Berlin Charité-Arzt weist Totschlags-Anschuldigungen zurück
Hat ein Berliner Arzt seine Patienten getötet? Einem Oberarzt der Charité wird vorgeworfen, zwei älteren Patienten eine Überdosis Medikamente verabreicht zu haben.
Im Prozess um den Tod zweier Patienten hat der angeklagte Herzmediziner der Berliner Charité die Vorwürfe zurückgewiesen. In den Jahren 2021 und 2022 soll er laut Anklage auf einer kardiologischen Intensivstation einen Patienten und eine Patientin (beide 73) mit überdosierten Medikamenten getötet haben.
Eine 39-jährige Krankenschwester ist wegen Beihilfe zum Totschlag in einem Fall angeklagt. Eine junge Krankenschwester hatte das Verfahren durch einen Hinweis im Rahmen einer Art Whistleblower-System mit Vertrauensanwälten ins Rollen gebracht.
Sedierungsmittel zur Leidensminderung?
Der Arzt erklärte nun, dass beide Patienten sich in einem "akuten Sterbevorgang befunden" hätten und er ein Sedierungsmittel zur Leidensminderung verabreicht habe. Er sei sich sicher, "das Leben der Patienten nicht verkürzt zu haben". Eine Therapie zur Verlängerung des Lebens sei bei beiden Patienten nicht mehr möglich gewesen. "Im Ergebnis muss das Sterben zugelassen werden", so eine Anwältin.
Der Oberarzt befindet sich seit Mai 2023 in Untersuchungshaft und wurde bereits im August 2022 freigestellt. Der Prozess wird an diesem Mittwoch fortgesetzt.
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- Nachrichtenagentur dpa