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Berlin: Großrazzia wegen Volksverhetzung bei rechter Band


"Wenn der Rassenkrieg beginnt"
Großrazzia in mehreren Bundesländern bei rechter Band

Von t-online, mtt

13.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Um dieses Album der Band geht es: Den Musikern wird Volksverhetzung vorgeworfen.Vergrößern des Bildes
Um dieses Album der Band geht es: Den Musikern wird Volksverhetzung vorgeworfen. (Quelle: "Berlin Breed")
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Um sechs Uhr morgens kam die Polizei: In mehreren Bundesländern erschienen die Beamten bei Mitgliedern einer "Rechtsrock"-Band.

Die Staatsanwaltschaft Berlin geht gegen eine Band am rechten Rand vor: Am frühen Mittwochmorgen startete unter ihrer Leitung eine Razzia in fünf Bundesländern.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, rückten die Beamten um 6 Uhr in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen bei den Wohnanschriften der tatverdächtigen Bandmitglieder an. Insgesamt seien bei sieben Personen im Alter von 36 bis 58 Jahren Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft führt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin die Ermittlungen.

"Die Band soll im Jahr 2021 eine CD veröffentlicht haben, die mindestens ein Lied mit nationalistischen und rassistischen Passagen beinhalten soll", heißt es in einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin. Der Vorwurf gegen die Bandmitglieder lautet auf Volksverhetzung.

"Rechtsrock"-Band singt über "Rassenkrieg"

Zuerst hatte die "B.Z." berichtet. Demnach geht es um die Gruppierung "Berlin Breed". Neben den Bandmitgliedern sollen der Zeitung zufolge auch ein mutmaßlicher Texter und der Betreiber des Plattenlabels "FK Produktion" im Visier der Ermittler stehen.

Das betreffende Album sei die Platte "Wir haben's gewagt" aus dem Mai 2021. Im Lied "BLM" phantasiere die Band unter anderem einen "Rassenkrieg" herbei, in dem "von Bolschewisten aufgehetzt" Geflüchtete "Weiße massakrieren" wollten. "Wenn der Rassenkrieg beginnt, hast du keine Wahl, deine weiße Haut macht dich zu ihrem Ziel", zitiert die "B.Z." aus dem Stück.

"Berlin Breed": ""Heute baden wir in Zeckentränen"

Die Combo gilt bei einigen als sogenannte "Grauzonen"-Band, also als eine Gruppe, die nicht offen rechtsextrem ist, sondern die behauptet, unpolitisch zu sein. Das Umfeld, in dem sich die Band wohlfühlt, steht allerdings eindeutig weit rechts. Zum Beispiel bewarben die Musiker bei Facebook ein gemeinsames Konzert mit der Neonazi-Gruppierung "Noie Werte".

Auch die öffentlich getätigten Aussagen der Band sind alles andere als unpolitisch: Als dieses Jahr in Sonneberg der erste AfD-Landrat gewählt wurde, jubilierte "Berlin Breed": "Heute baden wir in Zeckentränen! Wir trinken sie wie Champagner."

Staatsanwaltschaft Berlin: Datenträger beschlagnahmt

Andere Lieder von "Berlin Breed" richten sich gegen die "Rote Pest" oder verherrlichen rechte Freikorps-Kämpfer. Die Texte sind so plump wie die Musik rumpelig. Das Motiv des Albumcovers von "Wir haben's gewagt" ist von einem schwarz-weiß-roten Kreis umrandet.

In der Mitteilung der Staatsanwaltschaft ist entsprechend auch nichts von "Grauzone" zu lesen. Stattdessen schreiben die Ermittler, dass die Musiker dem "Rechtsrock" zuzuordnen sein sollen.

Bei der Razzia am Mittwoch wurden Datenträger und Kommunikationsmittel beschlagnahmt. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Verwendete Quellen
  • berlin.de: Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Berlin vom 13. September 2023
  • bz-berlin.de: "Volksverhetzung! Razzia gegen rechte Grauzonen-Band 'Berlin Breed'"
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