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Berlinale: Filmschaffende kritisieren Claudia Roth


"Unmoralisches Verhalten"
Berlinale: Hollywoodstars kritisieren Claudia Roth

Von t-online, ksi, nhe

Aktualisiert am 06.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Martin Scorsese, US-amerikanischer Regisseur: Er gehörte zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes, der sich gegen Claudia Roth richtet.Vergrößern des Bildes
Martin Scorsese, US-amerikanischer Regisseur: Er gehörte zu den Unterzeichnern eines offenen Briefes, der sich gegen Claudia Roth richtet. (Quelle: Neilson Barnard/getty-images-bilder)
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Claudia Roth kündigte einen Führungswechsel bei der Berlinale an. Die Entscheidung der Kulturstaatsministerin sorgt für Unmut unter bekannten Filmschaffenden.

Über hundert internationale Filmschaffende haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie das Verhalten von Claudia Roth kritisieren. Das berichtet das US-amerikanische Branchenblatt "Variety" am Mittwoch. Zuvor hat die Grünen-Politikerin den italienischen Filmkritiker und Filmfestivalorganisator Carlo Chatrian als Berlinale-Chef entlassen.

Die Filmschaffenden fordern Roth in dem offenen Brief auf, den Vertrag mit Chatrian doch noch zu verlängern. Er und sein Team hätten die Berlinale mit ihrer Arbeit sehr bereichert.

"Wir [...] protestieren gegen das schädliche, unprofessionelle und unmoralische Verhalten von Staatsministerin Claudia Roth", heißt es unter anderem in dem Brief, der von zahlreichen prominenten Filmschaffenden und Schauspielern unterzeichnet wurde, darunter Martin Scorsese, Kristen Stewart, M. Night Shyamalan, Olivier Assayas und Joanna Hogg, Angela Schanelec, Margarethe von Trotta und Christoph Hochhäusler.

Chatrian will nicht länger für Berlinale arbeiten

Am 31. August gab Roth bekannt, dass die Berlinale eine neue Führung bekommen soll. Die bisherige Doppelspitze aus Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek wird von einem Intendanzmodell abgelöst, teilte die Kulturstaatsministerin in Berlin mit. Die neue Intendantin oder der neue Intendant soll von einer Findungskommission unter ihrem Vorsitz bestimmt werden.

Zunächst hieß es, dass der bisherige künstlerische Leiter Chatrian "mit der neuen Intendanz in konstruktive Gespräche über eine künftige Rolle im neuen Team der Berlinale" eintreten wolle. Welche Position er dabei konkret übernehmen sollte, wurde noch nicht bekannt. Inzwischen kündigte Chatrian an, das Festival nach der Ausgabe 2024 zu verlassen.

Über einen Sprecher teilte Roth am Mittwoch mit, dass sie es sehr bedaure, dass Chatrian nicht mehr für eine Weiterarbeit bei der Berlinale zur Verfügung stehe.

"Festival soll wieder von einer Person repräsentiert werden"

Schon im März war bekannt geworden, dass Chatrians Co-Leiterin Mariette Rissenbeek ihren Vertrag als Geschäftsführerin des Festivals nicht hat verlängern lassen. Sie verlässt ihre Position erst nach der 74. Berlinale Ende März 2024. Bevor Chatrian und Rissenbeek die Leitung als Doppelspitze übernahmen, hatte Dieter Kosslick die Berlinale allein geleitet.

 
 
 
 
 
 
 

Claudia Roth erklärte: "Die Gespräche, die wir in den vergangenen Monaten auf verschiedenen Ebenen mit zahlreichen Menschen geführt haben, die bei, mit oder für die Berlinale arbeiten, haben uns zu der gemeinsamen Überzeugung geführt, dass das größte Publikumsfilmfestival der Welt künftig wieder von einer Person geleitet und repräsentiert werden sollte." Die notwendigen Entscheidungen zur Modernisierung der Berlinale sollten ihr zufolge zur Zukunftssicherung wieder in einer Hand liegen. Sie bedankte sich bei Chatrian und Rissenbeek für ihre Arbeit.

Die Neubesetzung an der Spitze ist nicht die einzige Veränderung – erst Mitte Juli wurde bekannt, dass dem Festival ein harter Sparkurs bevorsteht: Die Gesamtzahl der Filme soll um fast ein Drittel reduziert werden, zudem sollen Sektionen gestrichen werden.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals. Die 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin fanden vom 16. bis 26. Februar zum vierten Mal unter der Leitung von Carlo Chatrian statt. Mit dem Goldenen Bären als Hauptpreis wurde der französisch-japanische Dokumentarfilm "Sur l’Adamant" von Nicolas Philibert ausgezeichnet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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