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AfD-Politiker Kai Borrmann empört mit Aussage zu Terrorist Anders Breivik


"Beweist nicht, dass er politisch falsch lag"
AfD-Politiker empört mit Aussage zu Massenmörder

Von t-online, yer

15.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0256848770Vergrößern des Bildes
Der Berliner AfD-Politiker Kai Borrmann (Archivbild): Sein Account auf X wurde gesperrt. (Quelle: IMAGO/Olaf Wagner)

Nach seiner rassistischen Beißattacke hat der AfD-Politiker Kai Borrmann den nächsten Skandal losgetreten. Er äußerte sich kontrovers zu Anders Breivik.

Der Berliner AfD-Politiker Kai Borrmann hat mit einem Post über den norwegischen Massenmörder Anders Bering Breivik für Empörung gesorgt. Auf der Plattform X (vormals Twitter) schrieb Bormann auf Breivik bezogen: "Dass er ein Mörder war, beweist ja nicht, dass er politisch falsch lag." Mittlerweile wurde Borrmanns Account auf der Plattform gesperrt.

Borrmann ist Bezirksverordneter der AfD in Berlin-Mitte. Bekannt geworden ist er aber vor allem durch einen weiteren Skandal. Im August 2021 beleidigte er zwei Frauen in einem Lokal rassistisch, lief ihnen hinterher, schlug eine von ihnen und biss sie schließlich in den Unterarm. Wegen Körperverletzung und Beleidigung verurteilte das Amtsgericht Tiergarten Borrmann im Februar 2023 zu einer Geldstrafe von 10.800 Euro.

AfD-Funktionär schämt sich für Gedankengut

Die Aussage über Breivik schrieb Borrmann unter einen Post des Blogs Volksverpetzer. Der Volksverpetzer hatte einen Artikel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gepostet, in dem ein namentlich nicht genannter AfD-Funktionär sich angeblich für das Gedankengut in seiner eigenen Partei schämt. Er habe gegoogelt, was es mit dem in der AfD gerne thematisierten "Großen Austausch" auf sich habe, und sei dabei zuerst auf Breivik gestoßen.

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Der "Große Austausch" ist ein rechtsradikales Narrativ, nach dem die weiße Bevölkerung Europas angeblich gezielt durch Einwanderer aus Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten ausgetauscht werden soll. Der islamfeindliche Attentäter, der in Christchurch 2019 bei Anschlägen auf Moscheen 51 Menschen tötete, bezog sich darauf. Anders Bering Breivik, der aus rassistischen Motiven 2011 in Oslo und Utøya 77 Menschen tötete, schrieb in seinem rechtsextremen Manifest von einer angeblichen "islamischen Kolonisation des westlichen Europas".

t-online hat bei der AfD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Mitte um ein Statement von Borrmann zu seinem Post und um eine Positionierung der Fraktion dazu gebeten. Die Anfrage blieb bisher unbeantwortet.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Post vom Volksverpetzer
  • twitter.com: Screenshot des inzwischen gelöschten Posts von Kai Borrmann
  • verfassungsschutz.de: Glossar "Großer Austausch"
  • faz.de: "Die sogenannten Gemäßigten"
  • sueddeutsche.de: "Abgründe des Abendlandes"
  • Anfrage an die AfD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Mitte
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