CSD in Berlin gestartet Proteste bei Eröffnungsrede – "Wegner muss weg!"-Rufe
Die Eröffnungsrede des Regierenden Bürgermeisters auf dem Christopher Street Day wurde gestört. Kai Wegner reagierte auf den Protest gelassen.
Der Christopher Street Day (CSD) wurde am Mittag mit einer Rede von Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU) eröffnet. Die Veranstalter rechnen im Laufe des Tages mit rund 500.000 Teilnehmern. Wegners Rede bei der Auftakt-Kundgebung an der Leipziger Straße in Berlin-Mitte wurde von lauten Protesten begleitet. Laut dem "Tagesspiegel" übertönten die "Wegner muss weg!"-Rufe teilweise die Worte des Bürgermeisters.
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Der Regierende Bürgermeister zeigte sich gelassen angesichts der Proteste während seiner Eröffnungsrede. "Ich glaube, dass ich viele Botschaften vermittelt habe, die auch der CSD-Verein unterstützt", sagte Wegner im Anschluss an den Tagesspiegel. Er betonte die Vielfalt der Meinungen in der Stadt und dass man liberal mit unterschiedlichen Ansichten umgehen müsse, was auch zum CSD gehöre. "Ich hatte allerdings das Gefühl, dass es sich dabei um eine kleine Minderheit handelte und nicht um die große Masse".
Der Berliner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Community in Europa. Die Teilnehmer wollen gegen die Benachteiligung von Lesben, Schwulen oder Transmenschen auf die Straße gehen und gleichzeitig gemeinsam feiern.
CSD Berlin: Ukrainischer Truck fährt wieder mit
Der Demonstrationszug ist auf einer 7,4 Kilometer langen Strecke durch mehrere Berliner Stadtteile zum Brandenburger Tor unterwegs: Dort ist Bühnenprogramm geplant, das bis in die späten Abendstunden dauern soll. Zum umfangreichen Bühnenprogramm gehört auch ein Auftritt der Band Tokio Hotel.
Das Motto des Berliner CSD lautet in diesem Jahr "Be their voice – and ours! Für mehr Empathie und Solidarität!" Wie schon 2022 fährt auch ein ukrainischer Truck beim Demonstrationszug mit. Außerdem beteiligen sich rund 100 Fußgruppen aus aller Welt.
Der Christopher Street Day wird weltweit gefeiert. Zurück geht die Bewegung auf Ereignisse im Juni 1969, als Polizisten in New York eine Bar in der Christopher Street stürmten und so einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transmenschen auslösten.
- tagespiegel.de: Protest übertönt Wegner-Rede
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa