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Berlins "Löwin": Das sagt der Filmer des Videos zur Wildschwein-Panne


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"Ich kann mir das nicht vorstellen"
Keine Löwin in Berlin: Das sagt der Filmer des Videos


Aktualisiert am 24.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Polizei gab Entwarnung: Bei der gesuchten Löwin soll es sich um ein Wildschwein handeln. (Quelle: reuters)

Das Video einer vermeintlichen Löwin nahe Berlin wurde tausendfach geklickt. Nach zwei Tagen Aufruhr gibt es Entwarnung. Den Filmer überrascht das.

Sein Video ging um die Welt: Der 19-jährige Nico M. aus Kleinmachnow filmte die vermeintliche Löwin zwischen Potsdam und Berlin. Als sich am Freitagmittag herausstellte, dass es sich in seinem Clip wohl um keine Raubkatze, sondern lediglich um ein Wildschwein handelt, sagte er zu t-online: "Ich kann mir das nicht vorstellen."

Für ihn sehe das Tier immer noch nicht aus wie ein Schwein. Was ihn zudem stutzig mache sei, dass Polizeibeamte und mehrere Spezialisten zuvor klar von einem Raubtier gesprochen hatten.

Sein Handy hielt er nach eigenen Angaben bereits am späten Mittwochabend an der Ausfahrt des Richard-Strauß-Wegs auf das Tier – das Gebiet, auf das sich später die Suche der Polizei fokussierte. Kurz zuvor habe er einen Freund zu Hause abgesetzt. Als er alleine fortfuhr, habe er Tiere am Straßenrand gesehen: "Ich habe das Video nur gemacht, weil ich Wildschweine gesehen habe." Von einem Raubtier war demnach zunächst keine Spur.

Löwe in Berlin? Filmer glaubt nicht an Wildschwein

Nach eigenen Angaben schickte er das Video sofort aus Spaß per Snapchat in eine Gruppe mit Freunden – und fuhr davon. In der Gruppe soll derweil eine Diskussion über das Tier entfacht sein. Kurze Zeit später habe er sich das Video deshalb noch mal in Ruhe angeschaut – und kam demnach ebenfalls zum Schluss, dass es kein Wildschwein sein könne. "Aber ein Löwe ist auch unvorstellbar", lautete das erste Fazit von M.

Einer seiner Freunde und dessen Vater riefen den Angaben zufolge noch in der Nacht die Polizei. Sie hinterließen demnach auch die Kontaktdaten von M.

Der 19-Jährige gibt an, in ständigem Kontakt mit den Einsatzkräften gestanden zu haben. Die Polizei Brandenburg bestätigt auf Nachfrage, dass das Video von M. mit dem vermeintlichen Löwen bei ihnen eingegangen sei. Ein weiterer Freund von M. teilte das Video danach am frühen Donnerstagmorgen auf Twitter, "um die Anwohner zu warnen", so M. Bis zum Freitagnachmittag (15.30 Uhr) wurde es knapp eine Million Mal auf der Plattform angezeigt.

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M. selbst habe dann am Donnerstagnachmittag zwei weitere Videos vom Richard-Strauß-Weg online gestellt. Diese Clips wurden bis Freitagnachmittag um 15.30 Uhr bei Weitem nicht so häufig angezeigt wie das Ausgangsvideo, aber immerhin gut 55.000 Mal auf Twitter. Darin zu sehen: kleine sowie große Wildschweine. Auf Nachfrage teilte die Polizei mit, dass auch diese bei ihnen eingingen.

Doch warum postete er diese Videos nachträglich? M. habe vielfach gelesen, dass es sich bei der Löwensichtung um ein KI-Video handle. Mit diesem Gerücht habe er aufräumen wollen, als er die Videos am Donnerstagnachmittag online stellte. M. versichert t-online, dass es sich bei dem Video nicht um einen Fake und bei der Aktion um keinen Scherz handle.

"Der Mann hat alles richtig gemacht", so ein Polizeisprecher zu t-online. Man habe ihn behandelt wie jeden anderen Zeugen auch. "Bis zum Schluss sind wir von einem authentischen Video ausgegangen." Der Zeuge habe einen Hinweis gegeben, der geprüft wurde. Diese Prüfung sei am Freitag abgeschlossen worden.

"Es ist schon verständlich ..."

Nach der Prüfung hob die Gemeinde Kleinmachnow zusammen mit der Polizei die Gefährdungslage wieder auf. Bis dahin waren es für M. turbulente Stunden. Es hätten sich viele Personen und Journalisten bei ihm gemeldet, unter anderem von CNN London oder Sky News.

Dass es sich in seinem Video tatsächlich um ein Wildschwein handeln soll, mag M. immer noch nicht glauben. Dennoch: "Es ist schon verständlich", sagt er. Und weiter: "Man möchte ja auch irgendwann wieder Ruhe in der Stadt und die Polizei normale Aufgaben machen lassen."

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Kontakt mit der filmenden Person des Videos
  • Mehrere Telefonate mit der Pressestelle der Polizei Brandenburg
  • Mit Informationen der Nachrichtenagenturen dpa und afp
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