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Löwe in Berlin: Tierarzt warnt – "Kann zum Angriff kommen"


"Kann zum Angriff kommen"
Löwen-Sichtung in Berlin: Tierarzt mahnt zur Vorsicht

Von t-online, ksi

Aktualisiert am 20.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Video zeigt wohl streunendes Raubtier: So ist die Lage derzeit im Berliner Süden. (Quelle: t-online)

Eine mutmaßliche Löwen-Sichtung versetzt die Bevölkerung in und um Berlin in Unruhe. Ein Tierarzt schätzt die Bedrohungslage ein – die Sorge sei nicht unbegründet.

In der Nacht zu Donnerstag wurde im Süden von Berlin eine unglaubliche Entdeckung gemacht: Eine Löwin soll in der Gegend ihr Unwesen treiben. Ein Video, das auf Twitter veröffentlicht wurde, soll das Tier zeigen. Aktuell wird nach der Raubkatze in der Gegend um Kleinmachnow am südlichen Rand Berlins gesucht. An die betroffene Bevölkerung ging ein Warnhinweis raus.

Doktor Nils Ismer, Tierarzt und Leiter des Tierparks Ströhen im niedersächsischen Landkreis Diepholz, ordnet die Lage für t-online ein. "Es ist schwer einzuschätzen. Wir wissen nicht, wie lange die Löwin bereits herumläuft. Wenn die Löwin aus einer Gefangenenhaltung gekommen ist, wird sie sehr unsicher sein. Ihr Primärinteresse wird sein, den Hunger zu stillen", erklärt der Veterinär.

Hunger des Tieres nicht unterschätzen

Ismer rät den betroffenen Personen in der Umgebung, den Anweisungen der Polizei zu folgen. "Grundsätzlich ist der Mensch eine Gefahr für den Löwen. Das Tier könnte ängstlich sein und sich bedroht fühlen", meint der Mediziner. Wenn die Raubkatze sehr hungrig sei, könne es auch "zu einem Angriff" mit einem Menschen kommen, so der Tierpark-Leiter, der eindringlich davor warnt, sich der Raubkatze zu nähern.

In der Gegend, in der sich das Raubtier aufhält, könne es sich zumindest von Beutetieren wie Wildschweinen, Fasanen und Rehen ernähren. Aber auch Nutz- und Haustiere könnten ihm zum Opfer fallen. Sollte es zu einer Begegnung eines Menschen mit der Löwin kommen, empfiehlt Ismer, sich langsam rückwärts aus der Situation zu entfernen: "Raubkatzen greifen ihre Beute von hinten an. Solange man den Löwen anguckt, ist die Gefahr gering."

Haltung wahrscheinlich illegal

Woher das Tier stammt, ist nach wie vor unklar. Es seien Zoos, Tierparks, Zirkusse und Tierschutzeinrichtungen überprüft worden. Niemand vermisse jedoch das entlaufene Wildtier. Doktor Nils Ismer weiß, dass bei einer legalen Haltung unverzüglich auffallen würde, wenn ein Tier fehlt. "Ich will nicht ausschließen, dass es eine illegale Haltung war", sagt Ismer. In diesem Fall würde der Besitzer jetzt womöglich aus Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen keinen Besitzanspruch stellen, vermutet er.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Doktor Nils Ismer, Tierarzt und Leiter des Tierparks Ströhen
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