Klimaaktivisten angefahren Lkw-Fahrer bekommt Führerschein vorerst nicht zurück
Er fuhr einen Aktivisten der "Letzten Generation" an, verlor seinen Führerschein und legte Einspruch ein. Nun hat ein Gericht über den Lkw-Fahrer entschieden.
Der Lkw-Fahrer, der in der vergangenen Woche einen Klimaaktivisten der "Letzten Generation" angefahren hatte, bekommt seinen Führerschein zunächst nicht zurück. Der 41-Jährige hatte Widerspruch gegen den Einzug seiner Fahrerlaubnis eingelegt.
Diesen hat das Amtsgericht abgelehnt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärte. Der Führerschein bleibt nun für die Dauer der Ermittlungen beschlagnahmt. Das Verfahren stehe erst am Anfang, so der Sprecher.
Polizei nimmt Lkw-Fahrer Papiere ab
Dem Mann wird vorgeworfen, auf eine auf der Fahrbahn sitzende Person mit seinem Laster zugefahren zu sein und diese etwa einen Meter mitgeschleift zu haben. Sechs Blockierer hatten den Verkehr am 12. Juli auf einer Verkehrshauptader in Stralsund behindert. Der Lkw-Fahrer habe drei Teilnehmer in seiner Fahrtrichtung zum Teil von der Straße gezerrt und ihnen Schläge angedroht, sagte ein Polizeisprecher.
Der 41-Jährige fuhr zunächst weiter, meldete sich aber am Abend nach dem Vorfall bei der Polizei. Dort wurden ihm seine Papiere "vorläufig abgenommen". Gegen ihn wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft.
Ermittlungen gegen Klimaaktivisten
Auch gegen die Klimaaktivisten wird ermittelt. Ihnen wird Nötigung und ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz vorgeworfen.
Ein Video des Vorfalls hatte vor allem in den sozialen Medien für Aufregung gesorgt. Der angefahrene Klimaaktivist erklärte im Gespräch mit t-online, er habe Mitgefühl für den Lkw-Fahrer.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Mit Material der Nachrichtenagentur afp
- bild.de: "Justiz behält Führerschein von Lkw-Rambo ein" vom 19. Juli 2023