Wetter wird Berlin zum Verhängnis Fische treiben tot im Landwehrkanal
Im Landwehrkanal sind am Wochenende zahlreiche Fische ums Leben gekommen. Die Ursache könnte in einem lang bestehenden Problem liegen.
Wer am vergangenen Wochenende in Berlin nahe des Landwehrkanals unterwegs war, könnte traurige Szenen beobachtet haben: Dort trieben Fische an der Oberfläche. Wie der RBB zuerst berichtete, seien Hunderte von ihnen dort verendet. Zahlreiche kleine weiße Körper trieben im Wasser, wie auf Bildern zu sehen ist. Die Behörden sind nun mit der Aufklärung der Todesfälle befasst. Dabei gibt es eine erste Vermutung.
Schuld könnte das Wetter sein, wie der RBB unter Berufung auf das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel berichtet. Demnach könnte der Starkregen, der zu Beginn des Wochenendes auf Berlin niederging, das Rohrsystem überfordert haben. "Bei Starkregen läuft das Wasser über und das nährstoffhaltige Wasser vergiftet Fische und andere Lebewesen", erklärt der Naturschutzbund Berlin das Problem – denn das ist schon lange bekannt.
Regelmäßiges Fischsterben wird wohl noch Jahre weitergehen
Die Stadt will das Problem zwar beheben, doch das wird sich voraussichtlich noch über Jahre hinziehen. Genauer bis 2030, wie ein Sprecher des Schifffahrtsamts dem "Tagesspiegel" schildert. Bis dahin wolle man das Rohrsystem und die Becken, die das dreckige Wasser eigentlich auffangen und in die Kanalisation ableiten sollen, vergrößern.
Der Landwehrkanal verläuft als Wasserstraße über elf Kilometer durch Berlin. Er wurde zwischen 1845 und 1850 zur Entlastung der Spree als Transportweg angelegt und fließt durch Treptow, Neukölln, Kreuzberg, Tiergarten und Charlottenburg. Doch auf Fische wie Aale, Barsche und Brassen finden dort ihr Zuhause.
- rbb.de: "Hunderte Fische im Landwehrkanal in Berlin verendet"
- tagesspiegel.de: "Tote Fische im Berliner Landwehrkanal entdeckt"
- berlin.nabu.de: "Fischsterben in Berliner Kanälen"
- wsa-spree-havel.wsv.de
- anglermap.de: Landwehrkanal